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Von
DPA
Veröffentlicht am
13.11.2015
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Adidas als schweigende Sportmacht inmitten der Fußball-Skandale

Von
DPA
Veröffentlicht am
13.11.2015

Ob Korruptionsskandal beim Fußball-Weltverband FIFA oder Sommermärchen-Affäre beim Deutschen Fußball-Bund - als jahrzehntelanger Sponsor der beiden Verbände ist Adidas ziemlich nah am Zentrum des Bebens. Doch der Konzern aus Herzogenaurach schweigt größtenteils. Die lange auch in Krisenzeiten treu mit FIFA-Boss Joseph Blatter verbundenen US-Großsponsoren wie Coca-Cola, McDonald's und Visa hatten in separaten Statements explizit den Rückzug des mehr als umstrittenen Weltverbands-Präsidenten verlangt. Adidas dagegen forderte lediglich mit allgemeinen Worten Reformen.

In der Heim-WM-Affäre sind der frühere Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus und der langjährige Adidas-Werbepartner Franz Beckenbauer Schlüsselfiguren. Doch auch hier hält sich der Konzern mit den drei Streifen mit Bewertungen auffallend zurück. Über die allgemeine Erwartungshaltung hinaus, «dass alle Vorgänge rund um die WM-Vergabe 2006 aufgeklärt werden», ist wenig zu hören.

Welche Druckmittel das Haus von Vorstand Herbert Hainer konkret hätte, ist umstritten. Christoph Lütge von der Technischen Universität München sieht durchaus Handlungsspielraum, um die umstrittenen Figuren des Fußballs zum Handeln zu zwingen. Der Professor für Wirtschaftsethik meint: «Eine stärker aktivere Rolle wäre absolut angebracht. Der größte Teil des Geldes kommt von den Sponsoren. Nur dadurch sind die Affären möglich gewesen.»

Jaimie Fuller, Vorstandschef des Schweizer Sportartiklers Skins und Mitbegründer des Bündnisses «New FIFA Now» («Neue FIFA jetzt»), geht noch weiter. «Sie sind mehr als ein Komplize. Sie haben das FIFA-System immer gestützt und stützen es weiterhin, weil sie an der Wurzel der Sportkorruption sitzen», sagte er in einem Interview des Fernsehsenders n-tv mit Bezug auf Adidas.

Zumal die ehemaligen Adidas-Chefs zurzeit kein gutes Licht auf den Konzern werfen. Horst Dassler, der 1987 gestorbene Sohn von Adidas-Gründer Adolf Dassler, rief einst die Vermarktungsfirma ISL ins Leben. In einem Strafprozess gegen die ISL wurden 2008 mehrere Zahlungen an hochrangige Sportfunktionäre bekannt, unter anderem in Ämtern bei der FIFA und beim Internationalen Olympischen Komitee. 138 Millionen Franken sollen zwischen 1989 und 2001 über eine Stiftung in Liechtenstein verteilt worden sein - offenbar, um sich lukrative Marketingrechte zu sichern.

Besonders Hainer-Vorgänger Louis-Dreyfus steht im Fokus. Die Frage, wohin eine ominöse Zahlung des 2009 gestorbenen Franzosen in Höhe von 6,7 Millionen Euro genau geflossen ist, steht seit Wochen im Zentrum der Sommermärchen-Affäre beim DFB und ist weiter ungeklärt.

Ihre Partnerschaft mit der FIFA haben die Franken erst vor zwei Jahren bis ins Jahr 2030 verlängert. Seit 1970 gibt es die Kooperation, die im Duell mit Weltmarktführer Nike ein wichtiges Pfund ist. Die Verbindungen zum DFB reichen bis zum WM-Triumph 1954 zurück. Den Ausrüstervertrag, der noch bis 2018 läuft, möchte Hainer weiter vorzeitig verlängern. Doch in der Vergangenheit wurde auch schon über einen möglichen Wechsel des DFB zu Nike spekuliert. Für Adidas wäre das ein Schlag. Ein Grund mehr, die DFB-Offiziellen in der Affäre um die WM 2006 nicht allzu harsch anzugehen?

Wegen der Konkurrenz auf dem Sportartikelmarkt seien die Druckmittel begrenzt, meint Ingo Speich, Fondsmanager bei Union Investment: «Nike steht bereit und hat sicherlich dann auch klare Vorstellungen, was Compliance angeht.» Seit Jahren stellen große Unternehmen immer strengere Compliance-Regeln auf - Richtlinien also, um Korruption und Betrug intern vorzubeugen. Die Herzogenauracher seien nun in einer Zwickmühle. «Das Grundproblem ist, dass ein Dax-Konzern sehr hohe Compliance-Maßstäbe erfüllen muss. Gleichzeitig ist Adidas aber offenbar in Verträgen mit Sportorganisationen, bei denen in der Vergangenheit andere Maßstäbe angelegt worden sind», sagt Speich.

Bei US-Firmen sei die Sensibilität für Korruption dagegen deutlicher ausgeprägt, was auch mit der strengeren Rechtslage in den USA zusammenhänge. Das sei an den unmissverständlichen Aussagen mehrerer amerikanischer Großsponsoren im FIFA-Fall zu erkennen. Deutsche Unternehmen seien dagegen immer noch zu sehr nach innen und zu wenig nach außen orientiert. «Es herrscht zu viel Ängstlichkeit, sich gegenüber Organisationen auch einmal kritisch zu äußern», meint Ethik-Experte Lütge.

An einen Schaden für die Marke Adidas oder wegweisende Verluste im Verkaufsgeschäft glaubt er dennoch nicht. Der Sportartikler genieße weltweit eine hohe Reputation, und die Deutschen seien generell recht markentreu, meint er. «Und das Thema Korruption ist für Konsumenten - anders als zum Beispiel Kinderarbeit - sehr abstrakt.» Adidas-Chef Herbert Hainer präsentierte erst jüngst wieder gute Zahlen für das abgelaufene Quartal und gab sich gelassen. «Ich glaube, dass der Konsument sehr fein unterscheidet zwischen dem Verband auf der einen Seite und den Marken und dem Unternehmen Adidas auf der anderen Seite», sagte er.

Speich ist kritischer: «Der Konsument merkt natürlich, dass da irgendwas schief läuft», sagt der Branchenkenner. Das könne sich leicht auf den Verkauf der Produkte auswirken und im schlimmsten Fall sogar Konsumentenboykotte nach sich ziehen. «Der Kunde fragt sich dann: Muss ich Produkte ausgerechnet von diesem Hersteller kaufen, wenn es auch noch andere gibt?», sagt Speich. Bislang geben die Geschäfte allerdings (noch) Hainer recht.
 

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