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Von
AFP-Relaxnews
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
15.10.2018
Lesedauer
4 Minuten
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Ägypten will mit Baumwolle wieder hoch hinaus

Von
AFP-Relaxnews
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
15.10.2018

Der ägyptische Bauer Fatuh Khalifa schreitet behutsam durch seine ausgedehnten Pflanzenfelder im Nildelta und nimmt den Arbeitern etwas von der flauschigen Baumwolle ab, die sie soeben gepflückt haben.

Langlebige, hochwertige und flauschig-weiche Baumwolle aus Ägypten wurde lange Zeit als qualitativ hochwertigstes Produkt auf dem Markt erachtet. Doch für die Baumwollbauern des Landes waren die vergangenen Jahre alles andere als einfach.

Kurzfaserige Baumwolle - AFP


"Die Bewirtschaftung meiner 42 Hektar kostet viel Geld … doch der Preis (für Baumwolle) ist sehr niedrig", erklärt Fatuh Khalifa, der seit über 30 Jahren hochwertige Langfaserbaumwolle anpflanzt. Der Gewinn sei "dürftig", wie er in der sengenden Hitze seiner Baumwollfarm in Kafr El Sheikh erzählt.

Im 19. Jahrhundert war Baumwolle die Haupteinnahmequelle des Landes. Das Nildelta bot fruchtbares Land für den Anbau der Pflanzen. Die daraus hergestellten Tücher, Bettlaken und Kleider erfreuten sich großer Beliebtheit bei der aufstrebenden Bourgeoisie in Europa.

Doch durch die jahrzehntelange harte Konkurrenz mit Produzenten aus dem Ausland schwanden die Renditen. Kurzfaserige Baumwolle ist zwar qualitativ geringer als die langfaserige Variante, sieht aber gut aus und wird von den großen Stoffkonzernen vermehrt eingesetzt. Sehr zum Leidwesen der ägyptischen Produzenten.

Laut dem diesjährigen Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums sind die USA und Brasilien zu den größten Baumwollproduzenten aufgestiegen, darauf folgen Indien und Australien. Ägypten liegt weit abgeschlagen hinter den Top-Produzenten. Noch 1975 exportierte das Land Baumwolle im Wert von EUR 480 Millionen. Doch bis 2016 sanken die Exporterlöse den Berechnungen des Massachusetts Institute of Technology zufolge auf EUR 78 Mio.

Große Herausforderungen

Der Volksaufstand, bei dem 2011 Präsident Hosni Mubarak gestürzt wurde, setzte der Baumwollbranche weiter zu, Produktion und Export versanken im politischen und wirtschaftlichen Chaos.

Die Baumwollexporte schrumpften im Jahr 2013 gemäß Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen auf lediglich 94.000 Tonnen. 1971 waren es noch 510.000 Tonnen.

Eine preisliche Stabilisierung und ein höheres Exportvolumen brachten den Produzenten 2017 eine kurze Verschnaufpause. Doch dann sorgte der drohende Handelskrieg zwischen den USA und dem unersättlichen Großimporteur China für einen erneuten Einbruch der Baumwollpreise, da sich Händler vor möglichen Importzöllen fürchteten.

Anfang Oktober wurde Baumwolle für knapp unter USD 0,77 (EUR 0,66) pro Pfund (0,45 kg) gehandelt, nachdem der Wert Anfang Juni mit USD 0,95 (EUR 0,82) auf ein Sechsjahreshoch geklettert war. In Ägypten liegt der Baumwollkurs wieder auf dem staatlich garantierten Mindestwert von rund 2.700 ägyptischen Pfund (EUR 130) für 100 Kilo. Der ägyptische Baumwollverband erklärte, dass die Käufer sogar noch niedrigere Preise verlangt hatten, deshalb musste die Regierung eingreifen.

Produktivität, Modernisierung

Doch werden auch andere Diagnosen für die Missstände der Branche aufgeführt. "Der Preissturz an und für sich ist nichts Schlechtes", erklärt Ahmed El-Bosaty, Geschäftsführer von Modern Nile Cotton, einem der wichtigsten Unternehmen der Branche. Die größte Herausforderung sei die Steigerung der Produktivität. "Eine höhere Produktivität würde eher für ein besseres Einkommen sorgen als höhere Preise", so El-Bosaty.

Ein Baumwollexperte des Landwirtschaftsministeriums bestätigt, die Modernisierung sei der Schlüssel. "Die Produktivität steigt", sagt Hisham Modaad und ergänzt: "Baumwollunternehmen müssen in Mechanisierung investieren, da die ganze Industrie heute noch immer auf Handarbeit beruht."

Eine weitere Herausforderung sei, dass nur wenige ägyptische Marken fertige Produkte herstellen. "Wir produzieren Rohbaumwolle für den direkten Export", analysiert Mohammed Sheta, Forschungsdirektor beim Kafr El Sheikh Baumwollinstitut. Ägypten habe "weder die Fabriken, noch die Mittel, um diese zu einem Gewebe zu verarbeiten", bedauert er.

Staatliche Reformen

Die Regierung versuchte, die Tätigkeit zu fördern und erweiterte die angebauten Flächen in den vergangenen vier Jahren von rund 50.000 auf über 140.000 Hektar. Im September ließ sie außerhalb des Nildeltas probeweise sogar den Anbau kurzfaseriger Baumwolle zu. Experten und Produzenten bleiben jedoch skeptisch und sind überzeugt, dass sich das Land im Kurzfaser-Marktsegment nur mit Mühe gegen die etablierten internationalen Schwergewichte behaupten kann.

Für viele Unternehmen besteht dringender Handlungsbedarf. Obwohl die offiziellen Baumwollexporte von März bis Mai im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,9 Prozent anstiegen, sank die Binnennachfrage aufgrund der Öffnung des Marktes für Importprodukte um 57,9 Prozent.

Am anderen Ende der Wertschöpfungskette leitet die Designerin Marie Louis Bishara einige der wenigen ägyptischen Firmen, die im Land hochwertige Fertigprodukte für den internationalen Markt produzieren. In ihrer modernen Produktionsstätte im Norden von Kairo arbeiten junge Männer und Frauen Seite an Seite und überblicken alle Produktionsschritte von den Webstühlen bis zum Abpacken der fertigen Hemden.

Mit dem Versprechen ägyptischer Qualität setzt sie auf lokal angebaute Langfaserbaumwolle. "Wir möchten der Welt zeigen, dass man für Luxusprodukte nur Baumwolle aus dem Nildelta mit extralangen Fasern verwenden sollte", so die Geschäftsführerin. Hemden, Hosen und Jacken mit dem Siegel "Made in Egypt" haben ihren Weg von ihrem Arbeitstisch zu Verkaufsregalen in Frankreich, Italien und Ägypten gefunden.

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