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Veröffentlicht am
06.06.2011
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Ahlers AG will Textilmarke Pierre Cardin kaufen
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06.06.2011
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Herford/Paris (dpa) - Die Textilmarke Pierre Cardin soll westfälisch werden. Derzeit gebe es Verhandlungen mit dem Haus Cardin in Paris, sagte die Vorstandsvorsitzende der Ahlers AG, Stella Ahlers, am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. «Wir wollen möglichst alle Textillizenzen kaufen und nicht mehr nur Lizenznehmer sein.» Bislang zahlt Ahlers laufend Gebühren für Einzellizenzen. Die «Financial Times Deutschland» hatte am Freitag über die Pläne berichtet.
Pierre Cardin at home - Foto: Corbis |
Die Ahlers AG ist seit 20 Jahren mit Cardin im Geschäft und größter Lizenznehmer insgesamt. Im Modebereich verfügen die Herforder über die Cardin-Modelizenzen in weiten Teilen Europas außer in Ländern wie England und Griechenland. In weiteren Ländern kann Ahlers bestimmte Produkte nicht verkaufen, etwa Hemden von Pierre Cardin in Frankreich.
Die Ahlers AG will vor allem das Premiumsegment ausbauen. Zuletzt betrug der Umsatzanteil der Premiummarken Pierre Cardin, Baldessarini und Otto Kern rund 52 Prozent der Erlöse. Vor fünf Jahren waren es etwa 40 Prozent. Als Zielmarke nannte Stella Ahlers 60 Prozent. Der Gewinn der börsennotierten Ahlers AG stieg in dem Ende November 2010 beendeten Geschäftsjahr um 77 Prozent auf 8,5 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um 0,6 Prozent auf 250,8 Millionen Euro.
Beim Ausbau des Premiumbereichs würde der Kauf der Textillizenzen von Pierre Cardin hilfreich sein, hieß es. Problematisch sind offenbar die Preisvorstellungen des 88 Jahre alten Modeschöpfers. Zuletzt hatte er in einem Interview eine Summe von einer Milliarde Euro für sein Firmenimperium insgesamt genannt. Man sei aber nur an der Textilmarke interessiert, unterstrich Stella Ahlers.
Dem Bericht der «Financial Times Deutschland» zufolge hat der Designer über die Jahrzehnte seinen Namen für über 800 Lizenzen hergegeben. Branchenbeobachter bewerteten Pierre Cardin insgesamt mit etwa 200 Millionen Euro.
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