Florent Gilles
07.01.2013
Allude macht Kaschmir für die Füße
Florent Gilles
07.01.2013
Kaschmir von Kopf bis Fuß. Das ist die Idee des Labels Allude, das diesen Winter ein Sneaker-Modell aus 100 % Kaschmir in seine Prêt-à-porter-Kollektion aufgenommen hat. In der ersten Saison wird es in vier Farben angeboten, zu einem Retail-Preis von 129 Euro. Da das Angebot großen Anklang findet, sind bereits zwei weitere Modelle für die Sommersaison 2013 in Planung. Die Designerin Andrea Karg ist denn auch generell nicht dafür bekannt, unvernünftige Wagnisse einzugehen. Für FashionMag.com spricht sie über ihre Aufnahme in den offiziellen Kalender der Pariser Prêt-à-Porter-Schauen der Damenkollektionen im vergangenen März.
„Wer ernsthaft im Modegeschäft ist, muss einfach in Paris Präsenz zeigen“, erklärt die Münchnerin, die in der vergangenen Saison anlässlich einer Werbekampagne auch schon als Markenbotschafterin für ihr eigenes Label fungierte. „Für uns kam der Wechsel nur natürlich, da Frankreich nach Deutschland der zweitgrößte Absatzmarkt des Labels ist. Auch in Russland und Japan ist Allude sehr bekannt, doch eine Schau im offiziellen Pariser Kalender verschafft einem natürlich eine internationale Vorrangstellung“, erklärt sie weiter.
Um inmitten des dichtgepackten Kalenders nicht unterzugehen, hat sich die Marke an Samuel Drira gewendet, den Gründer von Encens Magazine und Stylisten der Schauen von Hermès, Damir Doma und The Row. „Samuel hat einen ganz anderen Blickwinkel als wir“, erklärt Andrea Karg, die bereits anlässlich einer Schau in New York mit ihm zusammenarbeiten konnte. „Das ist sehr wichtig, wenn man immer einen frischen Blick auf die eigene Arbeit bewahren will“, ist sie überzeugt.
Allude ist in Frankreich zurzeit in Geschäften wie „Le Bon Marché“ und „Frank & Fils“ erhältlich, die Eröffnung eines eigenen Stores ist nicht geplant. „Die Kosten für die Einrichtung eines neuen Stores sind sehr groß, da geht es nicht nur um den Mietpreis“, so die Firmenchefin. Auch in den anderen Ländern verfügt das Label über keine eigenen Stores, ungeachtet des bald zwanzigjährigen Bestehens. „Wir haben unser eigenes Retailkonzept, doch bei einer wirklich guten Gelegenheit greifen wir zu. Wir müssen den richtigen Ort und den richtigen Zeitpunkt abwarten, denn es geht um mehrere Millionen Euro. Wenn wir den großen Schritt wagen, dann nur mit einem Partner an unserer Seite“, versichert sie. Seit 1993 führt sie ihr Unternehmen ganz unabhängig. Zum Stichwort E-Commerce winkt Andrea Karg ab: „Das überlassen wir lieber denen, die sich damit auskennen. Es ist ein sehr anspruchsvolles Tätigkeitsfeld und intern können wir das nicht übernehmen“.
Das Label fühlt sich in den großen Multi-Brand-Stores und Kaufhäusern gut aufgehoben, umgeben von großen Namen wie Bruno Cicinelli und Donna Karan. Zu den wichtigsten Zukunftsplänen von Allude zählt die Einführung eines Menswear-Angebots, das heute nur als anekdotenhaft bezeichnet werden kann. Das Angebot ist für den Herbst 2013 geplant. Andrea Karg lässt keinen Zweifel aufkommen: „Unser Mann ist endlich startklar“.
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