07.11.2014
Arvato stellt sich gezielt für E-Fashion auf und holt Oliver Juwig als CIO
07.11.2014
Großes hatte der niedersächsische E-Fashion-Dienstleister Netrada vor. Ein neues Logistikzentrum nahe Hannovers Messegelände war schon gebaut, wurde aber nie bezogen. Die Bekanntgabe der Insolvenz kam Ende 2013 dennoch überraschend. Bertelsmann-Tochter Arvato übernahm schnell und will sich nun dank der neuen Tochter mit integrierten Lösungen für die Mode- und Lifestylebranche gezielt aufstellen. Dafür hat Oliver Juwig nun als CIO die Leitung der IT bei Arvato Consumer Products übernommen.
Juwig soll das technologische Fundament und das Leistungsangebot der Arvato-IT gestalten und weiter ausbauen. Darunter auch das Omni-Channel-Angebot, die Automatisierung von Lagerprozessen und die Verknüpfung der internationalen Standorte. Damit will man am Markt differenzierter auftreten und die Wachstumsanforderungen der Kunden noch besser abbilden.
Der 51-jährige CIO ist Informatiker durch und durch. Bereits während seines Studiums gründete Juwig eine Firma für Softwareentwicklung, die er 1999 an die Capgemini Gruppe verkaufte. Er blieb im Unternehmen und war unter anderem als Leiter des Forschungsinstituts und als Vertreter in den internationalen Gremien der Capgemini Gruppe tätig, bevor er 2010 als IT-Leiter zum Hotellerie-Portal HRS wechselte.
Seine Position dürfte zentral sein, wenn es um die fortschreitende Integration von Netrada geht. Allerdings habe man schon einiges erreicht: „Wir haben die vergangenen sechs Monate dazu genutzt, die E-Commerce-Geschäfte von Netrada und Arvato miteinander zu verschmelzen, die bestehenden Kundenbeziehungen zu vertiefen und voranzutreiben, die Prozesse zu harmonisieren und die Mitarbeiter von Netrada in die Arvato-Familie zu integrieren“, erläutert Geschäftsführer Niels Weithe.
„Gemeinsam haben wir schon einen breit aufgestellten E-Commerce-Dienstleister geschaffen, der jederzeit in der Lage ist, Kunden aus unterschiedlichsten Branchen weltweit unsere Services anzubieten“, so Weithe. Zum Kundenportfolio gehören bereits heute mehr als 70 Fashion-E-Shops, darunter die von Esprit, C&A, Tom Tailor und Tommy Hilfiger sowie Beauty-Filialisten wie Douglas.
Das dynamische Marktwachstum will man derweil intensiv nutzen, um das Geschäft umfassend auszubauen. Für Markenanbieter aus den USA will man der der Türöffner für Europa sein und die eigenen Stärken im B2B- und Retail-Umfeld mit denen aus weiteren Online-Aktivitäten Arvatos zu umfassenden Omni-Channel-Lösungen verschmelzen und weiter ausbauen.
Arvato Consumer Products gehört zur Bertelsmann-Tochter Arvato SCM Solutions und beschäftigt eigenen Angaben zufolge aktuell mehr als 3000 Mitarbeiter. Für 2014 ist ein Umsatz in Höhe von rund 400 Mio. Euro angepeilt.
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