Fabeau
13.07.2010
Auf der Zielgeraden: Berggruen überwindet stockend weitere Karstadt-Hürde
Fabeau
13.07.2010
Nach zwei nächtlichen Verhandlungsrunden, haben sich Nicolas Berggruen und die Valovis Bank auf die Mietkonditionen für 53 der 120 Karstadt-Häuser geeinigt. Die Einigung erfolgte auf Grundlage der Eckpunkte, die das Vermieter-Konsortium Highstreet mit 40 Finanzinvestoren bereits im Frühsommer in London vereinbart hatte. Damit herrscht nun zumindest Einigkeit bei „allen wesentlichen Punkten des Mietvertrages“.
Die Valovis Bank, die in der Vergangenheit bereits Forderungen der liquidierten Quelle GmbH aufgekauft hatte, hatte dem Highstreet-Konsortium einen Kredit in Höhe von 850 Mio. Euro gewährt, der spätestens bis 2014 zurückzuzahlen ist. Dieses Darlehen soll nun vorzeitig von Highstreet abgelöst werden – aber daran könnte die endgültige (Er-)Lösung der Karstadt-Kette doch noch scheitern. Denn für die Einigung brauche man die Zustimmung des Vermieter-Konsortiums, das das Darlehen selbst nicht ablösen werde. Insofern stellte ein Sprecher von Highstreet fest, dass die Einigung, die da öffentlich angepriesen werde, noch gar keine Einigung ist. Das Konsortium erwartet von Berggruen, dass er das Darlehen ablöst, der aber weigert sich.
Valovis hatte einer Einigung über Mietsenkungen bisher nicht zugestimmt, mit der Folge, dass Highstreet und Berggruen seit knapp 6 Wochen ohne Ergebnis verhandeln. Sollte der Kredit vorzeitig zurückgezahlt werden, dann werde die Valovis-Bank bei der zwischen Berggruen und Highstreet erzielten Einigung auf geringere Mieten für die Karstadt-Häuser nicht mehr im Wege stehen, erklärte der Sprecher der Bank. Die Valovis Bank ist sich ihrer Rolle durchaus bewusst und weiß, dass eine Entscheidung schnell getroffen werden müsse, da immerhin über 25.000 Arbeitsplätze bei Karstadt und weitere Tausend bei Lieferanten davon abhängig sind.
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