Reuters
08.07.2015
Bangladesch: Exportwachstum stark gebremst
Reuters
08.07.2015
Die Exporte aus Bangladesch stiegen im Geschäftsjahr 2014/2015 (Stichtag: Ende Juni) nur um 3,35 Prozent, das ist das schwächste Wachstum seit 2002.
Das Exportförderungsbüro von Bangladesch (EPB) bestätigt Exporte im Umfang von 31,2 Milliarden Dollar, damit wurde das angestrebte Ziel von 33,2 Milliarden Dollar um 6 Prozent verpasst.
Laut EPB brachte die Konfektionskleidung, darunter Strick- und Webwaren, dem Land im vergangenen Jahr 22,5 Milliarden Dollar ein. Das entspricht einem Wachstum von 4,5 Prozent, womit das gesteckte Ziel um eine Milliarde Dollar verfehlt wurde.
Der Bekleidungsexport ist eine der wichtigsten Quellen für die Einnahme von ausländischen Devisen. Die tiefen Löhne trugen dazu bei, dass Bangladesch nach China zum zweitgrößten Exportland der Welt aufgestiegen ist.
Doch seit einer Serie von tödlichen Fabrikunfällen in Bangladesch steht die nationale Textilindustrie unter Druck. Unvergessen bleibt das Drama im Rana Plaza, in dem 2013 1130 Menschen ums Leben kamen.
Einige Exportunternehmen erklären das Nichterreichen der angestrebten Wachstumsziele mit den politischen Unruhen, die das Land zu Jahresbeginn erschütterten. Über 120 Menschen fielen nicht zuletzt Bombenattentaten zum Opfer. Die Situation hat sich jedoch seit April beruhigt.
Auch die Baisse auf den westlichen Märkten und insbesondere bei Großabnehmern in Europa und Russland mit schwachen Euro- und Rubelkursen trugen dazu bei, das Exportwachstum in Bangladesch zu hemmen.
Die Landesregierung rechnet für das neue Jahr mit einem Exportwachstum von sieben Prozent, also einem Prozent mehr als durchschnittlich in den vergangenen zehn Jahren erzielt wurde. Das Wachstum soll durch ein baldiges Anziehen der Nachfrage sowie die von den Millionen Bangladeschern weltweit in ihr Heimatland gesendeten Mittel angekurbelt werden.
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