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Veröffentlicht am
03.11.2009
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Beiersdorf trotzt der Krise dank Verschlankung und Kostenkur
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Der Umsatzrückgang geht allein auf das Konto der industrielastigen Klebersparte Tesa. Hier leidet Beiersdorf erheblich unter der Produktionsflaute der Auto- und Elektronikindustrie. Die Consumersparte, die das Haut- und Pflegeproduktegeschäft vereint, soll trotz Krise etwas mehr umsetzen als im Vorjahr.
MARGEN-ZIEL BEKRÄFTIGT
In diesem sowie im nächsten Jahr will sich Beiersdorf mit beiden Sparten besser schlagen als der Markt. Beiersdorf bekräftigte das Ziel einer EBIT-Marge von rund 10 Prozent. Die Hamburger konkretisierten aber die Spartenziele. Mit Haut- und Pflegeprodukten will Beiersdorf statt über zehn Prozent nun elf Prozent erzielen. Das industrielastige Tesa-Geschäft werde allerdings klar unter dem Vorjahr bleiben und eine EBIT-Marge von zwei Prozent erzielen, hieß es.
"Nach dem Rückgang des Geschäfts in den ersten Monaten des Jahres konnte Beiersdorf die Umsatzentwicklung im 3. Quartal in beiden Unternehmensbereichen verbessern", sagte Quaas. Die Consumersparte wuchs organisch um 0,9 Prozent mit einer EBIT-Umsatzrendite von 11,1 Prozent. Tesa verzeichnete im Industriegeschäft eine Trendwende. "Die Maßnahmenpakete in beiden Geschäftsbereichen haben offensichtlich gegriffen", sagte Quaas.
Die Analysten von Merck Finck zeigten sich beeindruckt von der "starken" EBIT-Marge. Diese Marge von 10,2 Prozent enthalte keine Sondereffekte, betonten sie. Zudem sei sie nicht nur besser ausgefallen als am Markt erwartet, sondern auch besser als ihre eigenen optimistischeren Schätzungen. Analyst Edouard Aubery von Equinet resümierte: "Der Überschuss von 100 Millionen Euro ist deutlich besser ausgefallen, als wir und der Markt erwartet hatten."
DER WESTEN SCHRUMPFT, WACHSTUMSMÄRKTE WACHSEN LANGSAMER
Beiersdorf erwartet bis Jahresende keine wesentlichen Änderungen des konjunkturellen Umfeldes. Besonders die für die Consumersparte entscheidenden Stammmärkte Westeuropas sowie die USA dürften schrumpfen. In Osteuropa, Lateinamerika und Asien (ohne Japan), wo Beiersdorf in den vergangenen Jahren am stärksten zugelegt hatte, rechnet der Vorstand mit einem langsameren Wachstum.
Für die für Tesa wichtigen Sektoren Industrie und Konsum sehen die Hamburger weitere Rückgänge. Tesa soll seine Position in einem schrumpfenden Markt behaupten. Der Umsatz, der besonders stark von Kunden in der Autoindustrie abhängt, soll sich auf niedrigem Niveau stabilisieren.
KAUM UMSATZRÜCKGANG IM DRITTEN QUARTAL
Trotz eines Umsatz- und Gewinnrückgangs übertrafen die Hamburger teilweise die Erwartungen der Analysten. Im dritten Quartal schrumpfte der Umsatz des Konzerns von 1,5 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,41 Milliarden. Der Umsatzrückgang geht auf den Verkauf der beiden Töchter Futuro und Bode zurück, die vor einem Jahr noch in den Büchern geführt wurden. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern sank von 156 auf 144 Millionen Euro.
Weiterhin erzielt Beiersdorf den Löwenanteil des Gewinns in Europa. Amerika und Asien fallen eher durch hohe Investitionen und Marketingoffensiven auf. Auch der Umsatz ist stark europalastig, wenn auch eine Verschiebung nach Osten zu beobachten ist. Die Konjunkturkrise zeigte aber auch die Zerbrechlichkeit des Osteuropageschäfts, da der Aufschwung in erster Linie auf Pump erkauft worden war.
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