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DPA
Veröffentlicht am
18.11.2014
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Brennnesseln statt Baumwolle: Designer suchen neue Fasern

Von
DPA
Veröffentlicht am
18.11.2014

Pullover aus Brennnesseln oder Unterhosen aus Milch - Bio-Produkte sind längst nicht mehr nur beim Essen Trend. Die Industrie sucht Alternativen zur Baumwolle, Designer wie Gesine Jost experimentieren mit der Natur als Rohstoff. Die 32-Jährige stellt Mode aus Brennnesselfasern her, zusammen mit einem schwäbischen Familienunternehmen. Bleibt die Frage: Ist das nur eine Spielerei für Öko-Freunde oder tauglich für die Massen?

(Foto: QMilk)


Überraschend weich fühlt sich der Stoff an, fast glänzend sieht das Garn aus. «Die meisten glauben gar nicht, dass es Brennnessel ist», sagt Jost. Für ihre Masterarbeit an der Hochschule Niederrhein hat sie aus der weißen Faser Mode entworfen: 40 Teile entstanden, einige Outfits wurden vor kurzem bei einer Modenschau in Mönchengladbach präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Textilunternehmen Mattes & Ammann aus Meßstetten (Baden-Württemberg) testete die Designerin, wie das Material reagiert, welche Produkte sich daraus fertigen lassen - und vor allem, wie tragbar die Fasern sind.

«Man denkt immer, von der Brennnessel halte ich mich lieber fern. Zu Unrecht», sagt Jost. In ihrem Atelier in Düsseldorf hängen Pullover, Strickjacken, T-Shirts, Röcke und ein Mantel aus dem Brennnesselgarn. Stücke, die im Prinzip in Serie zu produzieren wären, sagt Jost.

Die Idee zur Ökomode ist nicht neu. Die Hamburger Designerin und Biologin Anke Domaske gründete den Faserproduzenten «QMilch», der die Herstellung von Milchfasern unter anderem für Textilien erforscht. Schmuckstücke aus Fischleder entwirft die Wismarer Goldschmiedin Ramona Stelzer. Und auch große Textilketten haben mittlerweile eigene Bio-Linien im Programm, meist Mode aus Biobaumwolle.

«Verbraucher legen mehr und mehr Wert auf Umwelt- und sozialverträgliche Kleidung», sagt Heike Scheuer vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft. Ähnlich wie beim Essen müssten nachhaltige Produkte gefunden werden.

«In der Mode- und Textilindustrie steigt das Interesse an neuen, biobasierten Fasern seit Jahren an», sagt Hans-Peter Fink vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Potsdam. Unternehmen suchten nach einer breiteren Rohstoffbasis und innovativen Produkten. Für Naturfasern eröffne das einen großen Zukunftsmarkt - der Bedarf lasse sich allerdings alleine mit Baumwolle nicht decken. Auf dem Gebiet werde international geforscht: Derzeit seien vor allem Cellulose-basierte Chemiefasern wie Viskose, Modalfasern oder Tencel von Bedeutung, sagt Fink. Fasern aus Polymilchsäure, Hanf, Flachs oder eben Brennnesseln seien im Kommen.

Letztere haben es dem Maschenstoffhersteller Mattes & Ammann angetan. «Ökologisch betrachtet ist der Baumwollanbau in globalem Maßstab ein echtes Problem», sagt der Direktor Verkauf, Werner Moser. Ersatz sei dringend nötig. Deshalb begann 2011 auf der Alb das Projekt Brennnessel, ein Jahr später wurden rund 40 000 Setzlinge auf einem Acker nahe Meßstetten-Tieringen angepflanzt.

Auf etwa 800 Metern Höhe liegt das Feld, die dünnen Pflanzen stehen ein bisschen verloren im Nieselregen. «Die Voraussetzungen hier auf der Alb sind nicht ideal», sagt Moser. Ein zweites, fünf Hektar großes Gebiet werde deshalb in Ungarn bewirtschaftet, dort seien die Anbaubedingungen günstiger. Moser hält eine der Nesseln fest, zieht vorsichtig den Mantel des Stengels ab. «Um an die Fasern zu kommen, muss man die Pflanze «aufschließen»», sagt er. Ziel sei es, dafür ein industrielles Verfahren zu entwickeln.

Nicht nur mit der heimischen Brennnessel, auch mit Arten aus Asien forscht das eigentlich auf technische Textilien wie Matratzenstoffe oder Autoverkleidungen spezialisierte Unternehmen. Wetterunabhängige Erntetechnologien wurden entwickelt, zusammen mit Jost die erste Modekollektion gefertigt und dafür rund 400 Quadratmeter Gestrick produziert. Mittlerweile ist die Nessel auf den Namen Marlene getauft und als Marke eingetragen. Aber kann sie mit Flachs, Hanf und Co. die Baumwolle ersetzen?

In Masse ist das laut Fink fraglich. Noch hätten die Produktmengen keine große Bedeutung. Am Ende werde der Markterfolg auch eine Preisfrage sein. Auf der Schwäbischen Alb ist man sich dessen bewusst. «Es ist eine Vision, was wir hier betreiben», sagt Moser.

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