Olivier Guyot
16.07.2014
Burberry-Aktionäre stimmen gegen das Gehalt von Christopher Bailey
Olivier Guyot
16.07.2014
Seit dem 1. Mai ist Christopher Bailey nicht mehr nur gefeierter Kreativdirektor von Burberry, sondern auch CEO der Marke. Er ersetzt Angela Ahrendts, die eine neue Stelle bei Apple antrat.
Der Verwaltungsrat bewilligte einen Arbeitsvertrag für Bailey mit einem Jahresgehalt in Höhe von 1,38 Millionen Euro (1,1 Millionen Pfund) sowie jährliche Prämien von fast 554 000 Euro. Dazu kommt ein Aktienpaket von Burberry mit 500 000 Aktien, die zum aktuellen Kurs fast 8,8 Millionen Euro wert sind.
Diese großzügige Gehaltserhöhung wurde von einer Mehrheit der Aktionäre als übertrieben befunden. Sie scheinen der Meinung der führenden Branchenkenner zu folgen. Auf der letzten Hauptversammlung der Aktionäre stimmten diese zu 52,7 Prozent gegen das neue Gehalt. Sie verwiesen insbesondere darauf, dass der neue Chef bereits vor seiner Ernennung zum CEO Aktien im Wert von fast 1,35 Millionen Euro erhalten hatte.
Gemäß britischer Presse reagierte das Board mit Enttäuschung auf die Reaktion der Aktionäre. Christopher Bailey stehe im Zentrum der Burberry-Strategie und habe im vergangenen Jahr ein höheres Lohnangebot erhalten, so die offizielle Rechtfertigung der Beträge.
Die Entscheidung der Aktionäre ist für Burberry zwar nicht bindend, aber eine Ohrfeige dieser Größenordnung ist im generell eher einvernehmlichen Umfeld der Hauptversammlungen höchst ungewöhnlich. In Großbritannien ruft dies Erinnerungen an den Präzedenzfall Aviva vor zwei Jahren auf. Dem damaligen Generaldirektor Andrew Moss wurde eine Gehaltserhöhung zugesprochen, die von den Investoren als inakzeptabel abgelehnt wurde. Er musste wenige Wochen später seinen Hut nehmen.
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