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06.12.2016
Christie's feiert sein 250. Jubiläum
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06.12.2016
Als Johns Christie im Jahr 1766 zum ersten Mal den Hammer schwang, gab es in Großbritannien weder eine Royal Academy noch eine National Gallery. Die Versteigerungen wurden bald zum Event der feinen Gesellschaft.
Dabei hatten die ersten Objekte wenig mit Kunst zu tun. Schweine, Hühner, Dung, seltene Vögel, Tulpenzwiebeln, Heuballen, Bettlaken, Federbett und ein speziell angefertigter Sarg zählten zu den Losen der ersten Versteigerungen. Aber schon ein Jahr später hatte Christie mit guten Beziehungen zur künstlerischen und intellektuellen Elite das Angebot um Gemälde und Luxusobjekte erweitert.
Überhaupt, sagt Jussi Pylkkänen, der Chef des Auktionshauses Christie's, weht der innovative Geist des quirligen Schotten James Christie (1730-1803) noch heute durch die Firma, die mit einem weltweiten Netz von 2.500 Angestellten einen Jahresumsatz von 4,8 Milliarden Pfund (5,7 Milliarden Euro) erzielt. Damals wie heute gehe es hauptsächlich um den Kulturaustausch und den Kontakt mit zeitgenössischen Künstlern. "James Christie war zu seiner Zeit absolut ausschlaggebend für die Etablierung eines kulturellen Zentrums in Großbritannien", sagt Pylkkänen. Zu einer Zeit, als es so große Kunsteinrichtungen wie die Royal Academy (gegründet 1768) und die National Gallery (gegründet 1824) noch nicht gab, machte er das Auktionshaus zum Mittelpunkt des kulturellen Austauschs.
Der Zugang zu hohen gesellschaftlichen und königlichen Kreisen von Frankreich bis Russland war garantiert. Gesellschaftliche und politische Verwerfungen spiegelten sich im Geschäft wider. Die Auflösung von Kunstbesitz nach den Wirren der Französischen Revolution von 1789 markierte für Christie's eine neue Blütezeit, ebenso wie die Juwelenverkäufe der europäischen Aristokratie nach dem Ersten Weltkrieg.
Inzwischen sind die großen Auktionshäuser Christie's und Sotheby's vor allem auch Orte eines uneinholbaren Expertentums auf dem Gebiet der Kunst. Während zum Beispiel Verkäufer und Bieter der Öffentlichkeit unbekannt bleiben, wissen die Auktionshäuser genau, in wessen Besitz die großen Meisterwerke sind, die einst bei ihnen zum Verkauf standen.
Zu den Auktions-Glanzstücken der vergangenen 250 Jahre zählt ein Pferdegemälde von George Stubbs, das zwischen 1780 und 2011 viermal durch die Hände von Christie's ging. In der Kategorie Kurioses und Memorabilien stechen ein britisches Spitfire-Kampfflugzeug, Peles Fußballtrikot und Audrey Hepburns Kleines Schwarzes aus dem Film "Frühstück bei Tiffany's" hervor.
Der technologische Wandel hat dem Geschäft eine neue Dimension hinzugefügt. Rund 28 Prozent der Verkäufe werden derzeit online ausgehandelt – mit rasant steigender Tendenz.
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