Fabeau
20.04.2011
Deutsche Textilbranche im Aufwind
Fabeau
20.04.2011
Im Jahr 2010 hat die Textil- und Bekleidungsbranche bundesweit ein Plus von 9,6% verzeichnet. Auch wenn damit der krisenbedingte Einbruch in 2009 um 14,9% noch nicht wieder aufgeholt ist, profitierten viele Unternehmen von dem Aufschwung. Der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungs-industrie e.V. schätzt, dass ca. 90% der Unternehmen das Vorkrisenniveau erreicht haben. Und so hat sich der Aufwärtstrend auch im ersten Quartal 2011 fortgesetzt - sogar so stark, dass viele Mitgliedsunternehmen wieder mehr Personal beschäftigen wollen.
Wachstumstreiber ist wie so oft in Deutschland der Export. Die Exportquote liegt durchschnittlich bei 40%, in einigen Segmenten sogar bei bis zu 70%. Insbesondere im Bereich der technischen Textilien und im Gesundheitsbereich sieht Verbandspräsident Justus Schmitz dafür großes Wachstumspotential.
Risiken sehen die Verbandsvertreter dagegen bei der Kostenentwicklung von Rohstoffen und Energiepreisen. „Die Baumwollpreise sind im vergangenen Jahr explodiert. Einige Mitgliedsunternehmen berichten über Kostensteigerungen von 300%“, sagte Vizepräsident Wolfgang Brinkmann. Auch Chemiefasern seien um ein Viertel teurer geworden. Brinkman ist überzeugt, dass sich diese Kostensteigerungen „nicht wegdrücken“ lassen, sondern auf den Endverbraucher abgewälzt werden müssen.
Der Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie vertritt die Interessen von rund 260 Unternehmen der Branche in Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen mit rund 27.000 Beschäftigten und einem Umsatz von knapp 5,8 Mrd. Euro. Damit repräsentiert er gut ein Viertel der gesamten deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.
Foto: Aktiv/Eifrig
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