DPA
18.07.2008
Douglas bläst Expansion nach China und Saudi-Arabien ab - Großaktionäre kaufen
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18.07.2008
Der Handelskonzern Douglas Holding will auf den Einstieg in die Wachstumsmärkte in China, Indien und Saudi-Arabien verzichten. "Wir haben beschlossen, uns auf die Expansion in Europa zu konzentrieren", sagte Vorstandschef des MDAX
Douglas
"Wir haben in Europa genügend Wachstums-Potenzial. Schließlich können wir die Investitionsmittel nur einmal ausgeben", sagte Kreke. In diesem Jahr habe Douglas europaweit bereits 80 neue Parfümerien eröffnet. China sei zwar ein hoch interessanter Wachstumsmarkt. "Aber richtig viel Geld hat dort noch kein europäischer Händler verdient", sagte der Vorstandschef. Der Einstieg in den Markt in Saudi-Arabien sei daran gescheitert, dass sich der Hagener Konzern nicht mit seinem einheimischen Partner über die Risikoverteilung habe einigen können.
USA-GESCHÄFT MÖGLICHERWEISE VOR VERKAUF
Auch das USA-Geschäft steht möglicherweise vor dem Verkauf. An der Ostküste betreibt Douglas 13 Parfümerien. "In dem Markt sind wir nicht richtig drin, aber auch nicht richtig draußen. Wir stellen uns gerade die Frage, wie wir in den USA weitermachen wollen", sagte Kreke.
Zudem steht die Bekleidungskette Appelrath-Cüpper weiter auf der Beobachtungsliste. Das Unternehmen verdient derzeit die Kapitalkosten nicht. Kreke hoffe, dass die Modekette unter dem zu Jahresbeginn neu installierten Management zu alter Ertragsstärke zurückfinde, schreibt die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (Freitag). Andernfalls müsse der Konzern für die Zukunft von Appelrath-Cüpper nach Alternativen suchen.
GROSSAKTIONÄRE KAUFEN ZU
Unterdessen kaufen die Großaktionäre bei den Hagenern zu. "Wir kaufen in überschaubaren Stückzahlen, aber stetig zu", sagte Kreke dem "Handelsblatt" (Freitag). Er ist über seine Familie am Großaktionär Eklöh-Gruppe beteiligt. Nach Recherchen des Blatts hat Krekes Vater Jörn allein seit Anfang Juni Aktien im Wert von 2,4 Millionen Euro hinzugekauft. "Die Familie Kreke hält inzwischen 12,5 Prozent der Anteile", bekundete der Vorstandschef. Der Anteil der gesamten Eklöh-Gruppe habe sich dadurch auf 30 Prozent vergrößert.
Noch stärker ausgebaut hat dem Blatt zufolge Großaktionär Oetker seine Position. Seit Jahresanfang sicherte sich der Bielefelder Familienkonzern per Optionsgeschäft in zehn Schritten jeweils 250.000 Aktien. So komme Oetker nun auf knapp unter 20 Prozent. Im April waren 15 Prozent gemeldet worden. Obwohl sich die Großaktionäre gemeinsam der 50-Prozent-Grenze nähern, sei kein Übernahme-Pflichtangebot in Sicht. Zwischen den beiden Aktionärsgruppen gebe es keinen Poolvertrag.
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