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DPA
Veröffentlicht am
02.01.2015
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Erfolgreicher Arbeitskampf: Kambodschas Textilarbeiterinnen atmen auf

Von
DPA
Veröffentlicht am
02.01.2015

Lange Arbeitsschichten, stickige Fabriken und am Ende des Monats doch nicht genug zum Leben: vor einem Jahr sind in einem der ärmsten Länder Südostasiens, in Kambodscha, zehntausende Textilarbeiterinnen auf die Straße gegangen.

Textilarbeiterinnen in Kambodscha - AFP


Sie machten damit weltweit auf ihre miserable Lage aufmerksam. Polizei und Armee des autoritären Staates fackelten nicht lange. Sie schlugen die Streiks nieder, drei Menschen starben. Aber der Kampf hat sich gelohnt: Die Mindestlohn ist von 80 auf bald 128 Dollar gestiegen, umgerechnet 100 Euro im Monat.

Jetzt laufen aber Fabriken und Textilverband Sturm. Die Kosten seien nun zu hoch, die Einkäufer sprängen ab. «Wieso sollte jemand Kleidung in Kambodscha kaufen, wenn er das anderswo billiger bekommen kann?» sagt der Generalsekretär des Textilindustrieverbandes (GMAC), Ken Loo, der Deutschen Presse-Agentur.

«Ich weiß von mehreren Firmen, die den Abzug schon beschlossen haben, und es werden weitere folgen.» Die aktuelle Statistik belegt das nicht: die Zahl der Fabriken stieg von 420 im Mai 2013 auf jetzt 506, so das Handelsministerium.

Die taiwanesische Textilfirma Grand Twin Towers (GTI) gehört mit fast 6000 Arbeiterinnen zu den Großen. Sie näht alles, von Skianzügen bis Strandmode. Als Kunden nennt GTI große internationale Bekleidungskonzerne. Der Umsatz ging im dritten Quartal allerdings zurück - GTI macht Streiks und Lohnerhöhungen dafür verantwortlich. «Einige unserer Kunden haben ihre Produktion verlagert, um die Stabilität der Lieferung zu sichern», sagte GTI-Sprecher Stanley Shen der «Phom Penh Post».

Dabei haben Marken wie C&A, Tschibo und H&M erst im September gemeinsam an die kambodschanische Regierung geschrieben: «Unsere Kaufpraxis erlaubt faire Löhne, von denen man leben kann.» Mit anderen Worten: sie versprechen, Kambodscha auch bei Gehaltserhöhungen die Stange zu halten. «Wir erwarten, dass Regierung und Verband die Gehaltserhöhungen auch überall durchsetzen.»

International ist Kambodscha mit seiner Textilindustrie ein kleiner Fisch. China hat laut der Consultingfirma McKinsey 18 000 Fabriken, Indien 11 000 und Bangladesch 4000. China macht weltweit 50 Prozent der Exporte aus, Bangladesch fast sieben und Kambodscha nicht mal zwei Prozent. Aber das Gewerbe ist für den bitterarmen Staat lebenswichtig: Textil- und Schuhindustrie machen mit 5,5 Milliarden US-Dollar im Jahr 80 Prozent der Exporte aus (2013).

Kambodschas Regierung hat sich auch zu automatischen Lohnerhöhungen jedes Jahr bereiterklärt. Ein Fortschritt, sagt Malte Lübker, Experte für Lohnfragen bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Bangkok der dpa. «Wenn es noch einmal solche Auseinandersetzungen gegeben hätte - das wäre das Ende des Sektors gewesen», sagt er. «Dann hätten es sich viele Marken aus Imagegründen nicht mehr leisten können, dort zu produzieren.»

Der Textilverband bringt Bangladesch als Konkurrenten ins Spiel. Dort seien die Löhne niedriger, sagt Loo - 68 Dollar nach Angaben der ILO. Das Land steht aber spätestens seit dem Einsturz des Rana Plaza-Gebäudes mit mehreren Textilfabriken im April 2013 am Pranger. Mehr als 1100 Menschen kamen um. Obwohl sich seitdem zahlreiche Firmen neuen Sicherheitstests stellten, sind nach Angaben des Textilverbandes seitdem mehr als 200 Fabriken geschlossen worden, auch, weil sich Auftraggeber zurückgezogen haben.

Entwicklungsminister Gerd Müller will mit einem Textilbündnis weiter Druck machen. Die Mitglieder verständigen sich auf Mindeststandards: keine Sklavenarbeit, keine Hungerlöhne bei ihren Zulieferern. Aber große Modefirmen ziehen bislang nicht mit. Zu ehrgeizig, heißt es.

Neu am Textilhorizont ist Myanmar, das frühere Birma. Nach dem Ende der Militärdiktatur 2011 herrscht dort Aufbruchstimmung. Es gibt inzwischen 200 Textilfabriken, weitere Werkshallen schießen aber überall aus dem Boden. Die Durchschnittslöhne für Textilarbeiterinnen liegen in Myanmar noch niedriger als in den bisherigen Schlusslicht-Staaten Sri Lanka und Bangladesch.

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