FOC Montabaur kriegt ein GO

Es wird nun doch gebaut in Montabaur: neun Jahre dauerte der Konflikt um das Factory-Outlet-Center (FOC) auf dem ICE-Bahnhofsgelände in Montabaur. Am Montag entschied das Oberverwaltungsgericht Koblenz , dass keine rechtlichen Bedenken gegen das geplante FOC bestünden. Aus Angst vor Umsatzeinbußen im Textileinzelhandel hatten die Städte Limburg, Koblenz, Neuwied und Diez gegen das Projekt geklagt. Koblenz und Diez zogen ihre Klage jedoch schon vor einiger Zeit zurück und einigten sich außergerichtlich. Die Richter betonten in ihrem Urteil, dass für den Bebauungsplan ein "besonderer städtebaulicher Anlass" bestehe. Der Plan diene der Fortentwicklung des Geländes um den einzigen ICE-Haltepunkt an dieser Strecke in Rheinland-Pfalz. Die mittelbaren Auswirkungen auf den den städtischen Einzelhandel, seien in gewissem Maße hinzunehmen, denn der Bebauungsplan entspreche dem "Gebot planerischer Konfliktbewältigung". So sei die Verkaufsfläche auf 10.000 Quadratmeter begrenzt und das Sortiment,wie in der Regel immer in Outlets, auf Restposten und Auslaufmodelle beschränkt. Die erwarteten Umsatzeinbußen lägen etwa für die Stadt Neuwied unter der Erheblichkeitsschwelle von 10 Prozent.
Wenn die Gemeinden Neuwied und Limburg in den kommenden Wochen nicht noch weiter vor das Bundesverwaltungsgericht Leipzig ziehen, dann könne bald der erste Spatenstich erfolgen. Bereits im kommenden Frühjahr sollen die Bagger anrollen. Der Bruder von Investor Ralph Dommermuth erklärte: „Wir gehen jetzt in die Detailphase.“ Wenn dann alles glatt geht, soll das FOC Montabaur in der ersten Hälfte 2012 eröffnet werden und bis zu 200 neue Arbeitsplätze in der Region schaffen.