Fosun glaubt an Tom Tailor

Tom Tailor überzeugt den chinesischen Investor, aber noch längst nicht alle Anleger
Die chinesische Investmentgesellschaft Fosun International Limited hat angekündigt, ihren direkt oder indirekt über Tochterfirmen gehaltenen Anteil an der Tom Tailor Holding AG auf deutlich über 25% aufzustocken. Dafür hat der Investor eine entsprechende Vereinbarung mit einem anderen Aktionär getroffen, teilte Fosun mit. Die 30%-Grenze soll aber nicht überschritten werden. Aktuell hält Fosun 23,16% am Stammkapital. Mit dem Anteilskauf will Fosun seine Position als „strategischer langfristig-orientierter Ankerinvestor“ stärken. Offenbar halten die Chinesen große Stücke auf den Hamburger Konzern, der im letzten Jahr nicht wirklich mit guten Zahlen glänzen konnte: „Wir sehen die Tom Tailor Group auf dem richtigen Weg. Sie ist nicht nur ein etablierter Player im Textikmarkt, sondern wird auch nachhaltig wachsen. Das Unternehmen hat ein bewährtes Geschäftsmodell und eine klare Markenstrategie“, heißt es in der Presseerklärung.
Andere Aktionäre sehen das offenbar nicht ganz so positiv: Der Kurs der Tom-Tailor-Aktie fiel im Laufe des letzten Jahres von einem Bestwert von über 14 Euro je Aktie (im März) auf einen Tiefststand von 3,34 Euro (im Dezember). Die länger als gedacht dauernde Restrukturierung der Best-Ager-Marke Bonita, Rückgänge im einst profitablen Retail-Geschäft der Kernmarke Tom Tailor, sinkende Margen sorgten bei den Hamburgern für roten Zahlen. Um wieder auf Kurs zu kommen, hatte der Vorstand dann gravierende Einsparungen bei Marken und Personal und eine deutliche Reduzierung des bisherigen Expansionstempos angekündigt. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern mit einem Umsatzanstieg auf 945 bis 955 Mio. Euro, bei einem EBITDA zwischen 75 und 80 Mio. Euro.

Auf Sinkflug: Fosun nutzte den günstigen Kurs und hofft darauf, dass die Tom Tailor Aktie bald wieder zu alten Höhen zurückkehrt