Fabeau
16.05.2012
Für Benetton geht es weiter bergab
Fabeau
16.05.2012
Vielleicht ist der Rückzug von der Börse keine schlechte Idee, denn Anleger kann man mit dieser Performance nicht anlocken. Benetton befindet sich seit Jahren im Abwärtstaumel, auch im ersten Quartal dieses Jahres sanken die Umsätze erneut. 428 Mio. Euro setzte der Konzern in diesem Zeitraum um, 5,5% weniger als im Vorjahr. Da stimmt es auch nicht optimistisch, dass die direkten Verkaufszahlen auf like-for-like-Basis um über 6% stiegen. In Russland, Mexiko und Indien stiegen die Umsätze, in wichtigen Wachstumsmärkten wie China, Lateinamerika und der Türkei waren die Produkte aus Bella Italia weniger gefragt. Auch in Europa kämpfe Benetton mit sinkenden Umsätzen, insbesondere in den südeuropäischen Staaten, die aktuell in der Rezession stecken. Auch die Order für die Spring/Summer Kollektionen verbreiten wenig Optimismus, denn im Vergleich zum Vorjahr sanken sie um 3%. Auch für die bevorstehende Order für die Herbst/Wintersaison wird keine Besserung erwartet.
Wie erwartet und trotzdem schlecht
Alles in allem ist die Entwicklung nicht überraschend, sie ist nach Aussage von CFO Biagio Chiarolanza sogar „in Übereinstimmung mit den Erwartungen, wenngleich auch nicht zufriedenstellend“. Dies gilt auch mit Blick auf die Ergebniszahlen: Das operative Ergebnis sank von 34 Mio. auf 12 Mio. Euro, was auf die Kosten für Storeübernahmen und Preiserhöhungen bei Rohmaterialien zurückzuführen ist. Auch hier erwartet das Management im Laufe des Jahres keine Besserung.
Scheint, als seien die Italiener angesichts ihrer eigenen Rezession ebenfalls etwas resigniert. Demnächst werden sie Zeit haben, ihre Strategie zu überdenken, ohne den ständigen Druck der Anleger im Nacken zu spüren, denn am 31. Mai 2012 wird Benetton die Börse verlassen.
Foto: Benetton / Giulio Rustichelli/FABRICA
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