Dominique Muret
22.11.2013
Giorgio Armani tritt Handelskammer für Mode bei
Dominique Muret
22.11.2013
In Zeiten der Krise und Unsicherheit hat sich Giorgio Armani zu einer Geste für den italienischen Modeverband entschieden und ist erneut der Camera della Moda (CNMI) beigetreten. Er hatte die wichtigste Institution des Sektors mit knapp 140 Marken und Modehäusern in 1990 verlassen.
Der Beitritt erfolgt nach jahrelangen Diskussionen, die im vergangenen Mai wieder vom neuen Vize-Präsidenten der Camera della Moda und CEO von Prada, Patrizio Bertellim losgetreten wurde. Er hatte die Designer harsch kritisiert, die an den Fashion Weeks teilnehmen und dennoch nicht Mitglied des Verbands sind. Ohne es auszusprechen, ging er damit Giorgio Armani und Dolce & Gabbana an.
Der Mailänder Designer reagiert darauf mit dem Hinweis, dass zu viele italienische Marken an Fashion Weeks in anderen Städten teilnahmen und bezog sich damit auf Valentino und die zweite Linie von Prada, Miu Miu, die ihre Kollektionen in Paris vorstellen. „Entweder kommen die auch zurück nach Mailand oder ich trete eben auch nicht der Camera della Moda bei“, so drohte er und blieb im offiziellen Kalender.
Auf den zwei letzten Mailänder Fashion Weeks (im Juni für Menswear, im September für Womenswear) war Giorgio Armani dennoch einen Schritt auf den Verband zugegangen und hatte sein Armani Teatro, das sonst ausschließlich die eigenen Defilees beherbergte, für die Präsentationen junger Designer zur Verfügung gestellt
Im vergangenen September schien der Designer von Costume national, Ennio Capasa, auf die Worte Armanis zu reagieren und ist nach 20 Jahren Defilees in Paris nach Mailand zurückgekehrt.
Diese Geste berührte Giorgio Armani, wie er selbst in einer kurzen Mitteilung zur Erklärung seiner geänderten Meinung erklärte: „Ich denke weiterhin, dass es wichtig ist, dass alle italienischen Marken zurück in unser Land kehren, aber als Unternehmer verstehe ich, dass manche Situationen, die über Jahre hinweg aufgebaut wurden, nicht von heute auf morgen geändert werden. Ich schätze die Geste von Ennio Capasa sehr, es ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung.“
Armani wünscht sich, dass auch andere Unternehmen diesem Beispiel folgen. „Es scheint mir richtig und nötig, dass ich auch ein Zeichen für die Vitalität der italienischen Mode setze und Vertrauen in die Aktionen der anderen Marken der Camera della Mode demonstriere.“
Für die Camera della Moda ist die Entscheidung eine gute Nachricht. „Es ist wichtig, dass sich die Unternehmen, die in Italien fertigen, vereinen, um die Wettbewerbsfähigkeit des italienischen Systems zu steigern. Das von Armani gesetzte Zeichen ist ein großer Schritt in diese Richtung“, erklärt Mario Boselli, Präsident der Camera della Moda. Jetzt müssen nur noch Domenico Dolce und Stefano Gabbana mitziehen…
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