Godfrey Deeny
19.06.2017
Giorgio Armani zeigt sein Schneider-Tutorial
Godfrey Deeny
19.06.2017
Giorgio Armani wird oft als der beste Schneider Italiens bezeichnet und die Show am Montag mit der Signature Menswear-Kollektion, sieht tatsächlich wie ein Tutorial der Schneiderkunst aus.
Armanis Anzugschnitte durchliefen viele Änderungen – beginnend in den 1970er Jahren, im goldenen Zeitalter des Hollywood Power Suit, bis in die 1990er Jahren, als er alle Regeln brach, das Futter weg lies und den weichen „Deconstructed Suit“ erfand. Jetzt ist er zurück mit ikonoklastischen Schnitten. Für den Frühling mit etwas längeren, eleganteren Drei- oder Vierreiher-Sakkos in Kombination mit knapp über dem Knöchel endenden Hosen. Die veränderte Silhouette fühlte sich ein halbes Jahrhundert jünger an, als eine aktuelle Kollektion.
Sie kommt in vielen Farben und Stoffen, von silbernen Seidenkaros bis zu verblichenem grauen Leinen. Für sportlichere Anlässe gibt es lässige Blousons mit hohen Krägen. Auch neu, schöne zweireihige Mäntel aus Leinen, bei denen die Farbtöne an Baumaterial erinnernden: Putty (Kitt), Concrete (Beton) und Mud (Matsch).
Es ist also nicht verwunderlich, dass die Kollektion "Made in Armani" heißt.
Zu Beginn der Show brachen Pop Fans in schreiende Hysterie aus, als Liam Payne von der Boy Group One Direction und der italienische Superstar Eros Ramazzotti den Laufsteg betraten.
Obwohl Armanis Zielgruppe, wie die der meisten italienischen Designer, eher Internet- und Hightech-Unternehmer als Rockstars sind, hat deren informeller Office-Look zu einem wesentlich lässigerem Kleidungsstil geführt. Wie im Silicon Valley, gab es auch auf dem Laufsteg kaum Krawatten zu sehen. Die Anzüge sind so gut geschnitten, dass sie ihrem erfolgreichen Träger automatisch die von ihm erwartete Autorität verleihen.
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