Sophie Chaudey
05.04.2013
H&M veröffentlicht Nachhaltigkeitsbericht 2012
Sophie Chaudey
05.04.2013
Die schwedische Textilkette hat ihren Bericht zum Thema Nachhaltigkeit und „Conscious Actions“ im Jahr 2012 veröffentlicht. Dabei verweist das Unternehmen darauf, dass es im zweiten Jahr in Folge „weltweit größter Abnehmer von Bio-Baumwolle“ ist. H&M zufolge stammt die für die Kollektionen verwendete Baumwolle zu 11,4 % aus nachhaltigen Quellen, bis 2020 soll der Anteil an Bio- und recycelter Baumwolle gar 100 % betragen. „H&M übernimmt eine Vorzeigerolle, indem wir den anderen Akteuren der Branche zeigen, dass noch umweltfreundlichere Modekollektionen geschaffen werden können“, erklärt die Nachhaltigkeitsverantwortliche Hela Helmersson in einer Pressemitteilung.
Die Umweltkomponente spielt in der Entwicklungsstrategie der Marke eine wichtige Rolle. Nicht zuletzt seit 2011 die umweltbewusste Conscious Collection eingeführt wurde. Mit der aus der „Better Cotton Initiative“ entstandenen Linie konnten gemäß H&M 150 000 Baumwollproduzenten auf nachhaltigen Anbau sensibilisiert werden. Die Conscious Collection wird seit dem 25. März in einer umfangreichen Kampagne mit der französischen Schauspielerin und Sängerin Vanessa Paradis beworben.
Zusätzlich zur Bio-Baumwolle setzt H&M auch auf Transparenz und veröffentlicht deshalb seine Lieferantenliste. Die Liste deckt etwa 95 % des gesamten Produktionsvolumens ab. Damit reagiert das Unternehmen auf die zahlreichen Brandfälle, denen mehrere Fabriken in Bangladesch zum Opfer gefallen sind. Gemäß Clean Clothes Campaign, einem Verein zur Verteidigung der Rechte der Arbeitnehmer in der Bekleidungsindustrie, sind im Textilsektor in Bangladesch seit 2006 über 700 Arbeitnehmer gestorben.
Mehrere NGO fordern die großen Textilunternehmen, die Teile ihrer Kollektion in Bangladesch herstellen lassen, auf, Verantwortung zu übernehmen. So verweist H&M im neuen Nachhaltigkeitsbericht darauf, dass „über 100 000 Angestellte und mittlere Führungskräfte in den Fabriken unserer Lieferanten eine Schulung zur Brandprävention besuchen konnten“.
Der Bericht spricht auch vom weltweiten Altkleider-Sammelprogramm von H&M. „Konkret will H&M die Anzahl der Kleidungsstücke, die in Mülldeponien landen, reduzieren und den Kleidern ein zweites Leben geben. Längerfristig sollen die Altkleider in die Produktion neuer Kleidungsstücke aufgenommen werden, um einen geschlossenen Produktionszyklus im Textilbereich zu erzielen“, erklärt das Unternehmen. Damit sollen auch die kritischen Stimmen umgestimmt werden, die H&M in der Vergangenheit für die Abfallverwaltung oft der „Fast Fashion“ bezichtigt haben. So kritisierte ein Artikel der New York Times im Januar 2010 beispielsweise die Entsorgungsstrategie eines H&M-Stores in Manhattan, in dem unverkaufte Kleidungsstücke zerstört und in Mülltonnen entsorgt wurden.
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