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DPA
Veröffentlicht am
29.08.2017
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Hans Rudolf Wöhrl: Der Luftfahrt-Draufgänger will Air Berlin komplett

Von
DPA
Veröffentlicht am
29.08.2017

Wenn Hans Rudolf Wöhrl von der Luftfahrt spricht, ist Liebe im Spiel. "Ich habe ein Kind mit viel Mühen und Entbehrungen großgezogen und es dann verheiratet", schrieb er einst nicht etwa über einen seiner Sprösslinge, sondern über die Abnabelung von seinem Nürnberger Flugdienst, den er im Jahre 1974 gründete. Nun mischt der Unternehmer aus Franken im Poker um Air Berlin mit.

Hans Rudolf Wöhrl - dpa


Ganz oder gar nicht, lautet dabei seine Devise: Wöhrl will die insolvente Fluglinie komplett übernehmen. Er und seine Mitstreiter könnten nur eine "homogene Firma" mit allen Fachbereichen, auch Technik und Verwaltung, gebrauchen, sagt er. Bei einer Zerschlagung fielen Sparten weg.

Mit 69 Jahren wirft sich Wöhrl mit Verve in die Bieterschlacht um Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft. Immer wieder brachte er sich zuletzt lautstark ins Gespräch, wollte nicht hinnehmen, dass Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann ihn trotzdem nicht einlud. Mit Erfolg: An diesem Mittwoch (30.8.) sei er für ein Sondierungsgespräch in Berlin, sagte Wöhrl der Deutschen Presse-Agentur.

Die Entscheidung über eine Zerschlagung der Fluggesellschaft hatte der Air-Berlin-Gläubigerausschuss zuletzt vertagt. Es laufen laut Wirtschaftsministerium Gespräche mit Lufthansa , Easyjet und Ryanair . Wöhrl, ein Mann mit Hang zu markigen Sprüchen, witterte ein abgekartetes Spiel, in dem die Bundesregierung ihre Finger habe. Die Lufthansa werde bevorzugt, kritisierte er. "Es drängt sich der Eindruck auf, dass wir in Deutschland auf dem besten Weg zu einer sozialistischen Planwirtschaft sind, bei der nur noch Großbetriebe erwünscht sind."

Air Berlin hatte Wöhrls Angebot zunächst als "PR-Gag eines Trittbrettfahrers" eingestuft - auch, weil es wohl per E-Mail kam und im Posteingang lange nicht gefunden wurde. Vom Bund bekommt der umtriebige Wöhrl ebenfalls Gegenwind: Eine Komplett-Übernahme lehnte Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig klar ab. "Das Modell Air Berlin als eine eigenständige Airline ist ja gescheitert", sagte er. Angst vor dem Scheitern hat Wöhrl aber offenkundig nicht. Air Berlin ist möglicherweise auch nicht seine schwierigste Mission.

Alles fing Ende der 60er Jahre an, als der junge Wöhrl im Nürnberger Aero Club seinen Pilotenschein machte. Zunächst entschied er sich 1970 zwar, gemeinsam mit seinem Bruder Gerhard das Modehaus Wöhrl von seinen Eltern zu übernehmen. "Am Fliegen hängt zwar mein Herz, aber das Unternehmertum liegt mir im Blut", sagte er. 1974 aber gründete er bereits die regionale Fluggesellschaft Nürnberger Flugdienst – und stieg regelmäßig selbst ins Cockpit.

Als der NFD 1992 mit einer regionalen Fluggesellschaft aus Düsseldorf zu Eurowings verschmolz, verkaufte Wöhrl seine Anteile und widmete sich der Fliegerei vor allem privat. Aufsehen erregte er mit der Überführung einer 68-sitzigen Turbopropmaschine von Deutschland nach Neuseeland und seinem Einsatz als Pilot für den ADAC-Rettungsdienst.
2003 meldete er sich im Airlinegeschäft zurück. Für einen symbolischen Euro übernahm er die kränkelnde deutsche Tochter von British Airways und verpasste ihr ein neues Geschäftsmodell. 2006 verkaufte er dba (ehemals Deutsche BA) an Air Berlin - wie auch den Ferienflieger LTU, an dem er zeitweise die Mehrheit hielt.

Häufig muss er sich seitdem den Vorwurf gefallen lassen, Firmen billig zu kaufen, nur um sie dann möglichst schnell mit Gewinn zu verkaufen. "Ich bin ziemlich emotional, aber ich bin auch Realist", widerspricht er. "Daher beteilige ich mich, wo ich eine Chance sehe, aber ich bin auch bereit, mich von einem Engagement zu trennen, wenn es keine Zukunft hat."
Für Air Berlin sieht Wöhrl durchaus eine Zukunft. Wenn er den Zuschlag bekommt, will er sich das Geschäftskonzept von Joachim Hunold auf die Fahnen schreiben. Hunold führte Air Berlin zwischen 1991 und 2011 und propagierte das Modell "Von der Provinz in die Welt". Auch Wöhrl will vor allem Flüge von Provinzflughäfen an Ferienorte anbieten. "Lieber eine gute Kopie als ein schlechtes Original", schreibt er dazu.

Welche Unterstützer Wöhrl für die angestrebte Übernahme von Air Berlin um sich geschart hat, mag er nicht verraten. Nur so viel: "Unser Konzept würde auch ohne weitere Investoren funktionieren, aber gemeinsam wären wir natürlich stärker."
Wöhrl gibt sich betont selbstbewusst, bisweilen auch schnodderig - und ähnelt damit Ryan-Air-Chef Michael O'Leary, der ebenfalls heftig gegen eine mögliche Übernahme von Air Berlin durch Lufthansa austeilt. Doch der Vergleich hinke, meint Wöhrl: "Ich war lange vor ihm da und habe meinen Stil nie geändert!"

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