DPA
10.08.2017
Henkel wächst dank Zukäufen, aber nicht so stark wie erhofft
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10.08.2017
Zukäufe und eine gute Nachfrage nach Klebstoffen und Waschmitteln halten den Persil- und Schwarzkopfhersteller Henkel auf Kurs. Allerdings wird der Wettbewerb rauer, was der Konsumgüterkonzern im zweiten Quartal vor allem in seiner kleinsten Sparte, der Kosmetik, zu spüren bekam. Zwischen April und Juni legte der Konzernumsatz um 9,6 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu, wie Henkel mitteilt.
Einen großen Anteil an dem Plus hatte die Übernahme des US-Waschmittelherstellers Sun im vergangenen Jahr für 3,2 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft wuchs Henkel lediglich um 2,2 Prozent, was weniger war als Analysten erwartet hatten.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (Ebit) kletterte um 11 Prozent auf 909 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern nach Anteilen Dritter 624 Millionen Euro und damit ebenfalls rund 11 Prozent mehr als im Vorjahr.
Henkel sprach von neuen Höchstwerten im Quartal. Die Aktie verlor im frühen Handel dennoch 1,7 Prozent. Die organische Umsatzentwicklung habe enttäuscht, sagte ein Analyst. Vor allem in der Kosmetik habe der Konzern geschwächelt. Bemängelt wurde von Experten zudem der vorsichtige Ton beim Ausblick.
"Wir stellen uns weiterhin auf ein volatiles und unsicheres Marktumfeld ein", sagte Henkel-Chef Hans Van Bylen. "Die Währungsschwankungen werden anhalten und wir erwarten, dass die Rahmenbedingungen in den Konsumgütermärkten weiter schwierig bleiben." 2017 will der Konzern aus eigener Kraft den Umsatz um 2 bis 4 Prozent steigern und den bereinigten Gewinn je Aktie um 7 bis 9 Prozent. Die operative Marge soll im Gesamtjahr bei über 17 Prozent liegen. Im zweiten Quartal lag sie bei 17,4 Prozent.
Am besten lief es für Henkel im Quartal mit Klebstoffen, da diese beispielsweise in der Auto- oder Elektronikindustrie nachgefragt werden. Bei Waschmitteln legte der Konzern ebenfalls zu. In der Kosmetik stagnierte der Umsatz hingegen. Vor allem Westeuropa entwickelte sich für die Sparte rückläufig. Hier hat Henkel mit einem über den Preis geführten Wettbewerb zu kämpfen und muss sich mit größeren Gegenspielern wie L'Oréal oder Unilever messen.
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