Dirk Neubauer
28.10.2016
Hugo-Boss-Aktie: Finanzaufsicht startet förmliche Insideruntersuchung
Dirk Neubauer
28.10.2016
Der 23. Februar 2016 war ein schwarzer Tag für alle, die ihr Geld in Wertpapiere von Hugo Boss AG angelegt hatten. Der Vorstand des Metzinger Konzerns gab nach vielen Wachstumsjahren eine Gewinnwarnung für 2016 heraus. Binnen Minuten sackte der Aktienkurs durch – mit einem Tagesverlust von 20 Prozent gingen die Papiere am Abend aus dem Markt.
Sobald es zu solch starken Kursausschlägen an der Börse kommt, untersucht die in Bonn sitzende Bafin routinemäßig die Handelsbewegungen unmittelbar vor dem Bekanntwerden der kursrelevanten Nachricht. Dabei sind die Experten offenbar auf Hinweise gestoßen, die sie nun genauer hinschauen lassen.
„Wir haben eine förmliche Insideruntersuchung gestartet“, sagte die Bafin-Sprecherin. Dieses Verfahren richte sich nie gegen das Unternehmen, sondern immer gegen konkrete Personen. Die Aufsicht wird sich nun von den Banken sagen lassen, wer wann welche Pakete an Hugo-Boss-Aktien verkauft hat.
Sollte sich der Verdacht auf Insiderhandel aus Sicht der Bafin bestätigen, wird das Verfahren an eine Staatsanwaltschaft abgegeben – oder andernfalls als unbegründet eingestellt. Bis es soweit ist, können nun einige Monate vergehen.
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