DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Mit Interessenten für Escada wird sich Insolvenzverwalter Christian Gerlof laut einem Pressebericht erst in den nächsten Tagen befassen. Viele Investoren hätten ihr Interesse an der Luxusmarke signalisiert, berichtet das "Handelsblatt" am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Escada Herbst/Winter 2007, Foto: Reuters

Zuletzt teilte Gerloff mit, es gebe gute Chancen, den Betrieb fortzuführen. Experten bezweifeln allerdings, dass der Damenmodeschneider langfristig eigenständig überleben kann.

Fest steht: Die Marke Escada ist der größte Wert, den der Luxusmodekonzern und einst größte Damenmodehersteller der Welt zu bieten hat. Der Markenberater Franz Maximilian Schmid-Preissler beziffert den Wert des Labels "im oberen dreistelligen Millionenbereich". Vor allem auf den für Escada wichtigen Märkten USA und Asien sei die Marke nach wie vor hoch angesehen "dort hat Escada ein goldgerändertes Image".

ESCADA KÄMPFT SEIT LANGEM MIT VERLUSTEN

Escada hat vergangene Woche Insolvenz angemeldet. Zuvor war der Sanierungsplan des Vorstands gescheitert. Die Gläubiger einer Unternehmensanleihe von 200 Millionen Euro wollten sich nicht an der Rettung beteiligen. Escada, das im vergangenen Geschäftsjahr mit 2.400 Mitarbeitern rund 582 Millionen Euro umgesetzt hat, kämpft seit langem mit Verlusten.

Als Käufer kommen neben Finanzinvestoren auch viele Kandidaten aus der Modebranche in Frage. So etwa Modedesigner Wolfgang Joop, der mit einer Investorengruppe bereits für den angeschlagenen Unterwäsche-Hersteller Schiesser aus Radolfzell am Bodensee bieten will. Aus seinem Umfeld heißt es: "Wir beobachten selbstverständlich solche Entwicklungen wie bei Escada aufmerksam." Doch Joop konzentriere sich derzeit auf ein Engagement bei Schiesser.