Fabeau
15.10.2012
Italiens Modeindustrie schrumpft weiter
Fabeau
15.10.2012
Die heimische Nachfrage nach Mode "Made in Italy" geht drastisch zurück
Die italienische Mode- und Textilindustrie ist nach einer Erholungsphase wieder auf Schrumpfkurs, was auf die schlechte wirtschaftliche Entwicklung im eigenen Land und den Exportländern zurückgeführt werden kann.
Nach einer Hochrechnung des Branchenverbands Sistema Moda Italia (SMI) in Zusammenarbeit mit Prof. Serati von der Universität LUIC wird der Branchenumsatz in 2012 voraussichtlich von 52,8 Mio. Euro in 2011 um 4,4% auf 50,5 Mio. Euro sinken. Die Einschätzung basiert auf einer repräsentativen Befragung von italienischen Modeunternehmen, wonach in fast allen Bereichen mit einer Negativentwicklung gerechnet wird. Die Nachfrage im Heimatmarkt soll um 3,3% nachgeben. Einzige Ausnahme ist der Export, der nach Jahren mit zweistelligen Zuwächsen quasi stagniert und um nur 0,7% auf 27,1 Mrd. Euro zulegen soll. Die Importe sinken um 7.3% auf 18,8 Mrd. Euro. Im Zuge dessen verbessert sich die Handelsbilanz im Vergleich zum Vorjahr um 25,5% auf 8,2 Mrd. Euro.
In Bezug auf Arbeitnehmer und aktive Unternehmen verkleinert sich die italienische Mode- und Textilbranche weiter. Zum Jahresende werde es rund 1.300 Unternehmen (-2,5%) weniger geben und die Zahl der Arbeitnehmer werde um über 16.000 (-3,6%) zurückgehen. Insgesamt beschäftigt die Branche rund 430.000 Menschen, rund 70.000 weniger als noch in 2006. Um einen weiteren Verfall der traditionsreichen Industrie zu verhindern, fordert der SMI niedrigere Produktionskosten (etwa im Bereich Energie) und eine bessere Wirtschaftspolitik.
Foto: via flickr - FaceMePLS
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