Dirk Neubauer
20.11.2016
Jack Wolfskin strebt offenbar einen Schuldenschnitt an
Dirk Neubauer
20.11.2016
Bei einem auf rund 30 Millionen Euro halbierten Betrag auf der Habenseite bei unverändert drückenden Schulden von 365 Millionen Euro wurden selbst hartgesottene Banker nervös. Die Schulden hat Eigentümer Blackstone dem hessischen Outdoor-Spezialisten aufgebürdet. Das Unternehmen wollte auf Anfragen von FashionNetwork keine Stellung nehmen.
Nun führen Berater das Wort. Die Banken beauftragten die US-Investmentbank Houlihan Lokey und die Anwaltskanzlei Kirkland & Ellis, berichtet die Nachrichtenagentur Reiter. Jack Wolfskin lasse sich von der Investmentbank PJT Partners beraten, die ehemals Blackstone gehörte. Zudem durchleuchtet Deloitte das Unternehmen; Ergebnisse sollen Anfang Dezember vorliegend, Entscheidungen im neuen Jahr getroffen werden.
Dass Finanzinvestoren wie Blackstone ihren just erworbenen Firmen Schulden bis an den Rand des Möglichen aufbürden, ist ein gängiges Verfahren. Dies erhöht den Druck auf Management und Mitarbeiter, auch unangenehmen Veränderungen zuzustimmen. Peu à peu kann sich das Unternehmen in den nachfolgenden Jahren dann selbst aus dem Sumpf ziehen. Vorausgesetzt, die Strategie funktioniert und das Geschäft wirft ordentliche Gewinne ab.
Das war offenbar im Fall von Jack Wolfsskin nicht so. Die Expansion im Ausland verläuft viel schleppender als erwartet. Im Fall des Riesenmarktes China kommen Währungseinflüsse und eine Zurückhaltung der chinesischen Konsumenten hinzu.
Bei dem nun in die Diskussion gebrachten Schuldenschnitt müsste der größte Eigentümer von Jack Wolfskin, Blackstone, Anteile des Unternehmen an die Gläubiger abgeben, die daraufhin auf ihre Forderungen verzichten.
Copyright © 2024 FashionNetwork.com Alle Rechte vorbehalten.