DPA
03.04.2013
Kik: Kinder in Bangladesch nähten für den Textildiscounter
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03.04.2013
Köln - Ein RTL-Team hat in Bangladesch arbeitende Kinder in einer Textilfabrik entdeckt, die auch für den deutschen Discounter Kik produziert hat. Das teilte das RTL-Journal «Punkt 12» am Dienstag vorab mit. Der Discounter bestätigte der Nachrichtenagentur dpa in einer Stellungnahme ein «illegales Subcontracting»: Ein Hauptlieferant in Bangladesch habe mit illegalen Methoden gearbeitet, er bekomme jetzt eine Konventionalstrafe von 5000 US-Dollar (etwa 3900 Euro). Man werde die Geschäftsbeziehungen sofort beenden.
«Punkt 12»-Reporter Alexander Römer hatte sich nach Angaben des Senders als Textileinkäufer getarnt, eine Scheinfirma gegründet und mit versteckter Kamera Zutritt zu Fabriken nahe der Hauptstadt Dhaka bekommen, die für den deutschen Markt produzieren. In einer Fabrik arbeiteten demnach Kinder im Alter von zehn bis 14 Jahren.
In den vergangenen Monaten hatten vor allem Brände das Augenmerk auf die Produktionsbedingungen in asiatischen Textilfabriken gelenkt - dort herrschen oft laxe Sicherheitsstandards und unsoziale Bedingungen. Der Ruf des Textildiscounters Kik hatte dabei gelitten, wie Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub zugab, zu dessen Handelskonzern auch Kik gehört.
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