Dominique Muret
29.05.2015
Kris Van Assche stellt sein Label ein
Dominique Muret
29.05.2015
Für unabhängige Labels sind die Zeiten hart. Zu diesem bitteren Schluss kommt Kris Van Assche und sieht sich gezwungen, sein eigenes Männermodelabel aufzugeben.
Der seit 2007 bei Dior Homme als Chefdesigner tätige Belgier informierte in einen Brief an WWD über seine Entscheidung, die nächste Kollektion nicht mehr zu produzieren. Sie hätte im Juni an den Pariser Schauen gezeigt werden sollen.
Auf Anfrage von FashionMag.com bestätigte das Modehaus die Einstellung des Labels.
„In diesem wunderbaren Abenteuer bin ich an einem Punkt angekommen, an dem ich eine Pause brauche und etwas Abstand gewinnen muss, um besser darüber nachzudenken, in welche Richtung ich meine Marke in Zukunft entwickeln möchte“, so Van Assche. Er wolle sich nun auf seine Arbeit für Dior konzentrieren. „Für mein eigenes Label warte ich auf das passende Projekt“.
Der gebürtige Belgier absolvierte zunächst die Académie Royale des Beaux Arts in Antwerpen, bevor er sich 1998 in Paris niederließ. Dort arbeitete er in den Studios von Yves Saint Laurent und Dior Homme, bis er 2005 sein eigenes Modehaus gründete und schnell erste Achtungserfolge erzielte.
Von 2008 bis 2010 entwarf van Assche Damen- und Herrenkollektionen, danach konzentrierte sich sein Label ausschließlich auf die Menswear. Vertrieben wurden die Kollektionen in rund 130 Multimarken-Verkaufsstellen in 30 Ländern. Dazu kam ein Store des Labels an der Rue Saint-Roch 16 in Paris, unweit der berühmten Rue Saint-Honoré.
Van Assche beteiligte sich an mehreren Projekten für Eastpak, Misericordia und Lee, und konnte so seine Bekanntheit in der breiten Öffentlichkeit steigern. Doch offensichtlich reichte dies für sein eigenes Label, das „modische und tragbare“ Mode versprach, nicht aus, um sich auf dem immer wettbewerbsintensiveren Markt behaupten zu können.
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