Fabeau
12.07.2010
Lee Cooper wird von Linda Textile gerettet
Fabeau
12.07.2010
Was für ein Abstieg: nachdem ein US-Investmentfund in das Unternehmen aus Amiens eingestiegen war, ging es nur noch bergab. Letztlich war Lee Cooper insolvent und es drohte die totale Liquidierung. Am Freitag vergangener Woche entschied das Handelsgericht Tribunal de Commerce d'Amiens Lee Cooper an Linda Textile S.A.S. zu verkaufen - zumindest einen Teil davon.
Linda Textile, geführt von Rami Smila, wird 47 der 123 Angestellten übernehmen, davon auch 11 vom Standort Amiens. Die verbleibenden 76 Beschäftigten werden gekündigt und alle anderen betrieblichen Aktivitäten werden eingestellt. Das Logistikgebäude in Amiens soll an seinen Eigentümer zurückgegeben werden. Linda Textile produziert als Lizenznehmer u.a. für Tommy Hilfiger, Pepe Jeans, Big Star und Replay in Tunesien und erwirtschaftet damit einen jährlichen Umsatz von rund 34 Mio. Euro.
Lee Cooper wurde 2005 von dem US-Fond Sun Capital Partners übernommen. In den darauf folgenden fünf Jahren sank der Umsatz um 30 Prozent, 2009 musste die englische Mutter schließen und letztlich musste man auch im März 2010 in Frankreich ein Konkursverfahren anmelden. Auf der Suche nach Investoren bewies der raffgierige US-Fond erneut kein geschicktes Händchen: Weil er die Markenrechte an die eine Strohfirma in Zypern ausgelagert hatte, sprangen viele Interessierte, u.a. die Yankee Group Verywear, ab. Das war fatal für die Traditionsmarke aus England, die 2008 ihr 100-jähriges Bestehen feiern hätte sollen. Von den einstigen 1.200 Beschäftigten werden nur noch die 47 oben erwähnten Angestellten übrig bleiben.
Foto: Lee Cooper
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