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Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
16.10.2017
Lesedauer
4 Minuten
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Louise McCabe (Asos): "Nachhaltigkeit kann nicht peripher zu einem Wirtschaftssystem funktionieren"

Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
16.10.2017

Die Managerin Louise McCabe ist bei Asos für die Corporate Social Responsibility (CSR) verantwortlich. Am 12. Oktober 2017 präsentierte das Label in Paris seine dritte in Kenia hergestellte Kollektion. Diese wurde vom britischen Online-Händler in Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Konfektionsatelier Soko produziert. Zu diesem Anlass sprach McCabe mit FashionNetwork.com über die Herausforderungen und Hürden, mit denen die Marken auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit zu kämpfen haben.

Louise McCabe - Matthieu Guinebault/FashionNetwork


FashionNetwork.com: Was ist die heutige Strategie bezüglich der nachhaltigen Entwicklung von Asos?

Louise McCabe: Wir haben für unsere Geschäftstätigkeit ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesteckt. Bis 2020 wollen wir 100 Prozent nachhaltige Baumwolle verarbeiten. Somit wird unser Denim- und Stoffangebot weitaus umweltfreundlicher, sei es nun mit BCI-Baumwolle (Anm. d. Red.: Better Cotton Initiative) aus Afrika, Bio-Baumwolle oder Fair-Trade-Produkten. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten wir mit einer Organisation zusammen, die sich auf einen nachhaltigen Sourcing-Ansatz in der Kleidungsindustrie spezialisiert hat. Sie hilft uns, zu ermitteln, wo unsere zentralen Umweltauswirkungen liegen. Baumwolle, Viskose, Polyester,… Parallel dazu waren die Arbeitsbedingungen in Textilfabriken ein zentrales Anliegen in unserer Zusammenarbeit mit dem kenianischen Bekleidungsverband Soko, um den Arbeitern zu helfen, aus der Armutsspirale auszubrechen. Dies ist Teil unserer langfristigen Strategie. Zurzeit handelt es sich um eine kleine Kollektion, die zu 100 Prozent nachhaltig ist, doch das ist erst der erste Schritt. Dieser fügt sich in den übergeordneten Rahmen ein, durch den wir uns für eine artgerechte Behandlung der Tiere engagieren und uns bemühen, die ganze Lieferkette zu kartografieren.

FNW: Ist es die Pflicht der Marken, in diesen Bereichen zu handeln?

LMC: Wir leisten unseren Beitrag, insbesondere bei unseren 8.988 Partnermarken. Einige sind gut aufgestellt, wie beispielsweise Adidas. Von ihnen können wir lernen und wir können unseren Einfluss geltend machen, um die Industrie gemeinsam zu beeinflussen. Kleinere Marken können wir zu Best Practices führen, indem wir ihnen klar sagen, was wir von ihnen erwarten. Ich denke, dass es in der Verantwortung der Marken liegt – und insbesondere größerer Strukturen – kleinere Unternehmen bei dieser Entwicklung zu unterstützen. Denn nur gemeinsam können wir etwas erreichen.

FNW: Welchen Schwierigkeiten begegnen Sie in Sachen Nachhaltigkeit bei Asos?

LMC: Das Kartografieren der Lieferkette war beispielsweise besonders anspruchsvoll, da es sich um ein sehr komplexes Gefüge handelt. Je nach Unternehmensgröße ist es zudem oft schwierig, in logistischen Belangen Fortschritte zu machen. Asos wächst jährlich um 30 bis 40 Prozent, in einem sich im Wandel befindlichen Marktumfeld. Dabei alle Änderungen im Auge zu behalten, ist nicht immer einfach. Um Sourcing-Aspekte kartographieren zu können, müssen in vielen Ländern beachtliche Ressourcen mobilisiert werden. Weiter müssen mit den Zulieferern Geschäftsbedingungen geschaffen werden, die auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Als wir noch kleiner waren und kleinere Serien in Auftrag gaben, hatten wir weniger Gewicht. Nun, da wir zu größeren Auftraggebern geworden sind, können wir die Hersteller dazu anleiten, Fortschritte zu machen. Wir haben diese Logik noch nicht bis hin zu den Produzenten verfolgt, doch veröffentlichen wir regelmäßig Berichte über die ergriffenen Maßnahmen. Dabei geht es natürlich nicht darum, zu zeigen, dass wir uns mehr um die Umwelt kümmern als andere, wir sind vielmehr der Ansicht, dass die Branche geschlossen zu mehr Nachhaltigkeit und Transparenz finden muss.

FNW: Wie hat sich der Stellenwert der Nachhaltigkeit in den Diskussionen verändert?

LMC: Vor zehn Jahren sprachen wir mit den Retail-Teams über diese Herausforderungen, damit die hierarchische Basis verstand, worum es ging. Heute begeistert sich unser CEO selbst für diese Fragen. Bei jedem großen Unternehmensanlass erinnert er an das Credo: "Mode und Integrität. Das ist die Art von Unternehmen, die wir sein wollen!". Und seit er dies sagt, ist es in aller Munde und alle haben diese Einstellung integriert. Für mich, die ich mich bei diesen Fragen vor zehn Jahren noch ganz vorsichtig vorantasten musste, wurde es von da an wie "Alice im Wunderland". Deshalb ist es wichtig, alle Akteure miteinzubeziehen, angefangen mit der Spitze der Pyramide. Nachhaltigkeit kann nicht peripher zu einem Wirtschaftssystem funktionieren, sie muss in den Prozess integriert werden.

FNW: Entwickelt sich die Mentalität der Marken so schnell wie diejenige der Kunden?

LMC: Sie können heute nicht einfach so tun als ob und sagen "Na klar, wir sind ein nachhaltiges Unternehmen", aber nur fünf Artikel präsentieren, die den Ansprüchen der nachhaltigen Produktion entsprechen. Zugegeben, wir wissen alle, dass die Versorgung in der Mode kompliziert ist, dass da auch zweifelhafte Dinge vor sich gehen, und einige Marken viele Textilien kaufen und dann viel davon wieder wegwerfen. Diese ganze Konsumkultur muss geändert werden, um in eine neue kreisförmige Konsumwelt einzutauchen und zu lernen, nicht mehr zu verschwenden. Doch ist die nachhaltige Entwicklung kein Wettlauf. Und je aufmerksamer die Verbraucher auf diese Aspekte reagieren, je besser arbeiten die Marken gemeinsam an Lösungsansätzen.

FNW: Haben auch die Produzenten Fortschritte gemacht mit ihrem Ansatz?

LMC: Afrika ist bisher ein überschaubarer Markt in Sachen Absatz, insbesondere aufgrund der logistischen Probleme des Kontinents. Wir produzieren hauptsächlich in China, Osteuropa und Großbritannien, Indien und auf Mauritius. Man spürt, dass die Produzenten langsam wirklich verstehen, worum es geht und offener auf Fragen zur nachhaltigen Produktion reagieren. Eine der zentralen Schwierigkeiten in einigen Ländern ist dabei die Ehrlichkeit. Wir erwarten nicht, dass die Produzenten zu uns kommen und sagen: "Schaut, in meiner Fabrik ist alles perfekt!". Wir ziehen eine ehrliche Einschätzung vor, wie: "Das ist schwierig für uns, könnt ihr uns dabei helfen?". Das ist die Art Beziehung, die wir aufbauen wollen. Und wir lassen die Produzenten nicht bei der ersten Enttäuschung im Stich. Wir annullieren unsere Bestellungen nicht einfach so, sondern versuchen, einen Wandel zu erzielen. Es hilft nichts, einfach nur sich selbst den Rücken freizuhalten, wir müssen die jetzige Situation verbessern. Und gerade weil wir transparent über unsere Schwierigkeiten kommunizieren, unterstützen uns die NGOs.

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