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Veröffentlicht am
14.07.2009
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Luxus und Polemik bei der Alta Moda in Rom
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14.07.2009
14.07.2009
Rom (dpa) - Mit Luxus, Engagement und viel Polemik sind die Alta- Moda-Tage für den Herbst/Winter 2009/2010 am Dienstag in Rom fortgesetzt worden. Der Libanese Tony Ward entzückte sein Publikum mit einem schulterfreien Brautkleid. Das wolkenartig-zarte Modell aus über 150 Metern Seide, Tausenden Swarovski -Kristallen und Organza sei in über 1000 Stunden Handarbeit hergestellt worden, teilten die Veranstalter mit. Der Erlös des Modells soll misshandelten Frauen zugutekommen. Am Abend zuvor hatte Guillermo Mariotto für die Maison Gattinoni mit schillernden Roben geglänzt.
Alta Roma 13. Juli 2009 |
Im ehrwürdigen Gebäudekomplex des Santo Spirito in Sassia - direkt beim Petersdom - präsentierte der italo-venezolanische Designer Mariotto elegante Kostüme für den Tag und lange Kleider für den Abend. Standing Ovations bekam ein Modell, das der im Iran erschossenen Demonstrantin Neda gewidmet war. Hauptmerkmal der Kollektion waren schimmernde Stoffe: Von mit Perlen und Kristallen bestickten Jacken aus Pferdehaar bis hin zu Kreationen aus mattglänzendem Neopren. Er habe an das 40. Jubiläum der ersten bemannten Mondlandung gedacht, erklärte Mariotto seine glitzernden Modelle. Und vielleicht auch ein bisschen an Michael Jacksons «Moonwalk», kommentierten italienische Medien.
Viel Applaus gab es auch für die afrikanischen Designer Banuq und Kofi Ansah. Sie präsentierten in dem Projekt «Ethical Fashion» (Ethische Mode) elegante, in Afrika von Afrikanern gefertigte Mode aus natürlichen Fasern.
Obwohl das Echo auf die vielfältigen Kreationen bislang positiv ist, mangelt es nicht an Polemik. «Wenn von 400 Zuschauerinnen nach der Schau nur acht etwas kaufen, stellt sich einfach die Frage: Lohnt es sich noch?», brachte es Gattinoni-Chef Stefano Dominella am Rande seines Defilees auf den Punkt. Eine Schau koste immerhin rund 250 000 Euro, dabei seien die Einnahmen bei der Haute Couture seit Mitte 2008 «um 40 Prozent gesunken». Und so haben unter anderem Gattinoni und Altmeister Fausto Sarli bereits angekündigt, im kommenden Jahr nur noch kleinere Schauen für die engere Klientel in den eigenen Ateliers veranstalten zu wollen.
Die vielleicht letzte römische Alta-Moda-Woche geht am Donnerstag zu Ende. Als weiterer Höhepunkt stand am Mittwochmorgen noch die Schau von Altmeister Lorenzo Riva auf dem Programm.
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