Mango: M-Commerce überflügelt E-Commerce

Von

Rüdiger Oberschür

Veröffentlicht am
15.01.2018

Der spanische Modefilialist Mango hat im Rahmen einer stationären Expansionsoffensive im vergangenen Jahr, u.a. mit einem dreigeschossigen, 1000 Quadratmeter großen Flagship-Store in Lissabon, am 15. Dezember auch eine Filiale in Luzerns neuer "Mall of Switzerland" eröffnet. Doch längst ist das Geschäft mit eigenen Läden, von denen die Marke alleine in der DACH-Region rund 200 eigene betreibt, nicht mehr das alleinige Instrument, um das Umsatzvolumen auszubauen. Der weltweit in rund 80 Ländern etablierte Online-Shop verzeichnete 2016 rund 397 Millionen Besucher – ein Plus von 15,7 Prozent. 2017 haben außerdem die Zugriffe über mobile Endgeräte (Smartphones, Tablets) bei Mango erstmalig die von stationären Geräten (PCs, Laptops) übertroffen. 

Im vergangenen Jahr stellten die via mobile Geräte oder Tablets durchgeführten Einkäufe so 52 Prozent der gesamten Online-Verkäufe des Unternehmens dar und übertrafen die 44-Prozent-Marke von 2016. Darüber hinaus besuchen 70 Prozent der Kunden die digitalen Angebote von Mango über ihre mobilen Geräte.

Laut E-Commerce-Direktorin Elena Carasso haben die Kunden die Unsicherheit verloren, ihre Einkäufe über mobile Endgeräte zu erledigen, was ihrer Meinung nach dazu führen wird, dass der Mobile Commerce in den nächsten Jahren ansteigen werde. 

Mango konnte das Jahr 2016 mit einem Plus in Höhe von 25,6 Prozent beim Online-Handel abschließen, der 13 Prozent des Gesamtumsatzes des Konzerns darstellt.

2018 soll der E-Commerce auf neue Märkte ausgeweitet werden. Die Spanier wollen u.a. über den digitalen Kanal in allen Großstädten Europas und den spanischen Provinzen Lieferungen am nächsten Werktag anbieten. Zudem stehen den Kunden weitere Versandoptionen wie die Abholung in den eigenen Geschäften oder die Lieferung an die Wohnadresse in den meisten Ländern zur Verfügung.

Laut des Modefilialisten soll der E-Commerce-Kanal 2020 insgesamt 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachen. Stationär will man weiter auf Megastores setzen, von denen Mango 2017 weltweit 16 mit einer Gesamtfläche von 15.500 Quadratmetern und einem Investitionsvolumen von 23 Millionen Euro eröffnet hat (u.a. in New York und Madrid). Die insgesamt 205 Megastores machen mit 227.000 Quadratmetern rund 30 Prozent der Verkaufsfläche der Marke aus.  
 
Das 1984 gegründete Unternehmen mit Hauptsitz in Barcelona verfügt über ein breites Netzwerk von rund 800.000 Quadratmetern Verkaufsfläche in 111 Ländern. Im Designzentrum El Hangar in Palau-solità werden jedes Jahr mehr als 18.000 Kleidungsstücke und Accessoires entworfen. 2016 lag der Gesamtumsatz von Mango bei 2,26 Milliarden Euro.