Mango wächst und wächst - zu Lasten des Gewinns

Mango: Klotzen statt kleckern macht zwar Eindruck, sorgt aber nicht für mehr Gewinn
Seit einigen Jahren schon betreibt Mango seine aggressive Expansionsstrategie: Mehr Präsenz, größere Läden, ein vielfältigeres Angebot. Seit 2012 und heute hat das Unternehmen zweimal seine Preise gesenkt, und immer deutlich gemacht, schnell und modisch sein zu wollen wie die Konkurrenz aus dem eigenen Land. Den Umsätzen hat die Entwicklung nicht geschadet: Sie verdreifachten sich fast innerhalb eines Jahrzehnts von 888 Mio. Euro auf 2,327 Mrd. Euro, wovon nur noch 19% im Heimatmarkt Spanien erwirtschaftet werden. Allein im letzten Geschäftsjahr wuchs Mango um 15,3%. Dabei hat die Zahl der Läden mit 2.730 Verkaufspunkten im letzten Jahr nicht unbedingt zugenommen, wohl aber die Fläche insgesamt (+100.000 auf 804.500 Quadratmeter). Die Entwicklung ist das Ergebnis der so genannten „Mega Store“-Strategie, die Mango nutze, um sein deutlich erweitertes Angebot mit Plus-Size-, Menswear-, Sportswear- und Kindermode-Linien unter einem Dach zu präsentieren. Vergleicht man allerdings die Flächenleistung, ergibt sich, dass die Erlöse in den letzten zwei Jahren um über 760 Euro auf 2.892 Euro pro Quadratmeter zurückgegangen sind, hat das spanische Onlinemagazin modaes.es ausgerechnet. Gut lief hingegen das Onlinegeschäft, das um 27% zulegte und mittlerweile für knapp 11% des Gesamtumsatzes steht.
Auch die Profitabilität hat unter dem Expansionskurs gelitten: Das EBITDA sank im Vergleich zum Vorjahr von 223 Mio. auf 170 Mio. Euro. Hauptgrund dafür waren Investitionen in das neue Logistikzentrum in Lliçà d'Amunt, ungünstige Währungsschwankungen sowie deutlich erhöhte Abschreibungen. Der Nettogewinn fiel sogar auf knapp 12 Mio. Euro. Für Daniel Lopez, Executive Vice President, bietet die aktuelle Situation kein Grund für Besorgnis: Die aktuelle Situation sei ein „Bekenntnis zum Wachstum“, das kurzfristig zu geringerer, aber langfristig zu höherer Profitabilität führen wird.