Fabeau
14.09.2012
Mehr Konzentration bei Strenesse
Fabeau
14.09.2012
Luca Strehle, seit fünf Monaten CEO des Nördlinger Familienunternehmens, räumt um. Zusammen mit CFO Erich Sauter hat er einen „Strategie zur Neuordnung“ der Strenesse AG erarbeitet und die sieht tiefgreifende Veränderungen vor. So sollen die DOB-Linie Strenesse Gabriele Strehle und die 1993 gelaunchte Linie Strenesse Blue ab der Saison Herbst/Winter 2013 zu einer Linie unter dem Namen Strenesse zusammengeführt werden. Schon länger wurde darüber nachgedacht, wie man die beiden Linien klarer positioniert oder verbindet.
Die neue Kollektion soll die typische Handschrift beibehalten und eine einheitliche Zielgruppe mit elegant femininer Business- und sportlicher Casualmode bedienen. „Andere internationale Designermarken setzen auf die Strategie der 'Line Extensions', um Umsatzzuwächse zu generieren. Wir beobachten dadurch eine zunehmende Fragmentierung in unserem Genre. Demgegenüber haben wir beschlossen, einen anderen Weg zu gehen und uns voll und ganz auf die starke Kernmarke Strenesse zu konzentrieren. Dadurch bieten wir dem Endverbraucher eine klare Orientierungshilfe“, begründet Luca Strehle den Schritt. Neben der DOB-Linie soll Strenesse Men mit einem auf den eigenen Retail zugeschnittenen Konzept parallel weiter laufen.
Neustart ohne Gabriele Strehle
Vor diesem Hintergrund verlässt Chefdesignerin Gabriele Strehle nach über 30 Jahren die Firma zum Ende des Jahres auf eigenen Wunsch. Ihr Design-Team wird die Marke mit ihrer Handschrift weiter fortführen. „Ich gehe“, sagt sie, „mit großer Dankbarkeit für alles, was sich mir dort an kreativen Möglichkeiten bot, aber auch voll Freude darauf, mit der Kraft der Erfahrung neue Ideen zu verwirklichen.“
Mehr eigene Läden
Gleichzeitig setzt Strehle auf den Ausbau des Retail-Geschäfts. Auch wenn Strenesse mit Partnern im Wholesale groß geworden ist, will die Marke zukünftig mit mehr eigenen Flächen präsent sein, vor allem an Standorten mit einer schwachen Einzelhandelsstruktur. Die Zusammenarbeit mit den Händlern soll auch weiter „ein wichtiger Eckpfeiler“ der Vertriebspolitik bleiben. Aktuell betreibt Strenesse 13 eigene Stores in Deutschland und zwei Partnerstores in Italien. Im nächsten Jahr wird Strenesse eigene Läden im Düsseldorfer Kö-Bogen und dem Berliner Quartier am Leipziger Platz 12 eröffnen.
Luca Strehle hat den Strenesse-Vorstandsvorsitz im April von seinem Vater Gerd Strehle übernommen, der in den Aufsichtsrat wechselte. Die Strenesse AG hat seit Jahren mit einer rückläufigen Umsatztendenz zu kämpfen: Laut Bundesanzeiger setzte das Unternehmen 2005/06 noch über 82 Mio. Euro um, fünf Jahre später waren es nur noch knapp 68 Mio. Euro.
Fotos: Strenesse
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