Reuters API
07.03.2017
Metro muss laut Agenturbericht mit einer Klage gegen Aufteilungspläne rechnen
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07.03.2017
Die Hauptversammlung des seit Jahren schrumpfenden Handelsriesen Metro AG hatte Ende Februar einen Befreiungsschlag beschlossen. Der Konzern solle aufgeteilt werden – in einen Lebensmittelhändler und einen Elektrohändler mit den Marken Saturn und MediaMarkt. Metro-Chef Olaf Koch hofft dadurch auf eine größere Schlagkraft des Firmenkonglomerats an den Finanzmärkten. Dagegen soll nun eine Anfechtungsklage eingereicht worden sein. Diese müsse der Metro aber erst noch zugestellt werden, berichtete Reuters.
Das erklärt die abwartende Haltung des Metro-Sprechers. Zugleich bleibt vorerst offen, ob die Meldung den Tatsachen entspricht – und wer zum Gegenspieler von Metro-Boss Koch wird. Kennern des Unternehmens fiel bei der Nachricht am Nachmittag sofort Erich Kellerhals ein, der Anteile an Media-Saturn besitzt und sich seit Jahren mit der Metro eine Auseinandersetzung liefert. Ein Sprecher seiner Investmentgesellschaft Convergenta wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern, ob Kellerhals eine Klage gegen die Aufteilung der Metro eingereicht hat. Unmittelbar nach dem Beschluss der Hauptversammlung Ende Februar hatte sich Kellerhals einen solchen Schritt ausdrücklich vorbehalten.
Eigentlich sollte die Aufteilung Mitte 2017 über die Bühne gehen. Media-Saturn soll in eine Metro-Holding mit dem Namen Ceconomy überführt werden. Auf der anderen Seite verbleiben Metro Cash&Carry und die Supermarktkette Real unter einem Dach. Beide Einheiten würden als Aktiengesellschaften firmieren und wären groß genug, um im M-Dax zu bleiben – dort wo die Metro als Gesamtheit sich bereits heute befindet. Seit die Hauptversammlung den Teilungsplänen zugestimmt hat, reagierte bereits der Aktienmarkt wohlwollend auf die Absicht. Metro-Aktien sind seither im Kurs um 25 Prozent gestiegen.
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