Olivier Guyot
07.11.2012
New Balance plant europäischen Design-Cluster
Olivier Guyot
07.11.2012
Es gleicht schon fast einem Paradigmenwechsel. So zeugen die jüngsten Entscheidungen der Gruppe New Balance zumindest von einem wachsenden Interesse am internationalen Markt. New Balance will das globale Image besser steuern und dürfte die Anzahl Partnerschaften einschränken. Mit enthusiastischen Treibkräften, die sich international gut auskennen, will die Marke beispielsweise vermeiden, dass sich Produkteinführungen überschneiden. Doch vor allen Dingen überarbeitet die amerikanische Gruppe ihre internationale Organisation und will marktspezifischere Produkte anbieten. So wird New Balance Anfang 2013 neue Mitarbeiter für seinen neuen europäischen Design-Cluster einstellen, der der britischen Filiale untersteht. Der Cluster arbeitet von Manchester aus hauptsächlich im Bereich Stoffe oder auch an der Trail-Linie. Die Teams dürften sehr kosmopolitisch sein und sich an den Arbeiten für die Kollektionen im Jahr 2014 beteiligen.
„Die Entwicklung, insbesondere im Bereich Performance-Textilien, gehört zu den großen strategischen Achsen“, so die Marketingchefin von New Balance France, Claire Boulanger. Die Vertriebslizenz der französischen Filiale hat die Royer-Gruppe. „Die Running-Linien werden heute zentralisiert in den USA gesteuert und wir treffen unsere Wahl in dieser Produktpalette“, erklärt sie weiter. Doch die Erwartungen der europäischen Kunden seien nicht dieselben: „Wir haben beispielsweise kein spezifisches Trail-Angebot. Dasselbe gilt für die Schuhe, mit Ausnahme der Anfängerpalette hatten wir kein Angebot für Profis. Mit dem MT1210 beginnen wir diese Arbeit für ein erstes Produkt im Frühjahr 2013, danach folgen zwei Modelle in der Herbstsaison“.
Bald auch Tennis?
Doch die Ambitionen der Gruppe gehen über die Running-Sparte hinaus: New Balance soll zur vollwertigen Sportmarke werden. Die Ankunft der Tennis-Linie, die in den USA bereits eingeführt wurde, wird in den nächsten Saisons erwartet. Und die Gruppe schielt mit New Balance und ihrer Marke Warrior auch auf den Gemeinschaftssport. Warrior hat sich auf den amerikanischen Sport Lacrosse spezialisiert, bietet aber auch Produkte für American Football, Rugby und Fußball an. Als Trikot-Partner von Liverpool in dieser Saison hat die Gruppe bereits ein erstes Marketingstandbein in Großbritannien.
Bei den neuen Stores konzentriert sich das Unternehmen in erster Linie auf Asien, wo denn auch die meisten Neueröffnungen unter dem Konzept „Past, Present, Future“ gezählt werden. Doch auch in Italien stoßen um den Jahreswechsel zwei neue Stores in Bologna und Venedig zu den rund 1050 Läden der Marke auf der ganzen Welt. Der Vertriebspartner für den spanischen Markt plant im nächsten Jahr zudem einen neuen Store in Barcelona.
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