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11.09.2014
Pariser Antiquitäten- und Juweliermesse: Zu viel Glitzer?
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11.09.2014
Rechts Chanel, links Bulgari und genau gegenüber dem Eingang in das prächtige Pariser Grand Palais Cartier. Die Präsenz weltführender Juweliere auf der 27. Biennale für Antiquitäten und Juwelierkunst ist kaum zu übersehen. Ebenso wenig die Hautevolee vor den Vitrinen, in denen die kostbaren Geschmeide glitzern. Die Pariser Antiquitätenmesse ist weltweit die einzige, auf der auch die größten Goldschmieden ihre Preziosen ausstellen. Dieses Jahr jedoch nehmen so viele wie noch nie teil. Sehr zum Groll und Leidwesen der Händler mit Möbeln und Gemälden, von denen viele der am Donnerstag eröffneten zehntägigen Biennale fern geblieben sind.
Auf der bis zum 21. September dauernden Messe sind insgesamt 84 Galeristen und Händler vertreten, 41 weniger als bei der vorherigen. Mit 14 Juwelieren hingegen hat sich die Zahl im Vergleich zu vor zwei Jahren fast verdoppelt. «Ich bedauere sehr, dass diese Biennale zu einer Luxusmesse wird», sagte Antiquitätenhändler Hervé Aaron. Die Juweliere sollten eine eigene Messe gründen. Ihre Kundschaft sei zwar finanziell interessant, jedoch eine ganz andere, meinte ein weiterer Aussteller, der anonym bleiben wollte.
Verjagt der zunehmende Diamantenglitzer die Antiquitätenhändler? «Ich halte es für wichtig, dass die Juwelier auf der Messe bleiben. Sie waren von Anfang an mit dabei und sind Symbole des französischen Luxus», nimmt Mathias Ary Jan Stellung, Spezialist für orientalische Kunst und Schatzmeister des Dachverbands der Antiquitätenhändler. Wichtig sei, dass ein gewisses Gleichgewicht respektiert werde.
Möbel aus verschiedenen Stilepochen, Gemälde vom Mittelalter bis zur Renaissance und Gegenwart sowie Silber, Porzellan, archäologische Kostbarkeiten und antiquarische Bücher: Die 27. Biennale deckt auch dieses Jahr wieder alle Bereiche ab, auch wenn ein Rückgang im Angebot antiker Möbel und alter Malerei zu verzeichnen ist.
Dass es bei der Messe um viel Geld geht, zeigt auch das Dekor. Designer Jacques Grange, der unter anderem die vier Wände von Yves Saint Laurent und Caroline von Monaco eingerichtet hat, ließ sich bei der Gestaltung der Biennale vom Versailler Schlosspark inspirieren. Im Stil der Le Nôtre-Gärten lustwandelt der Besucher durch mit Blumenarrangements verzierte Allen. Im Hintergrund das Plätschern eines parfümierten Springbrunnens.
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