Godfrey Deeny
06.03.2017
Pariser Schauen: Galliano, die Geschichte und Instagram
Godfrey Deeny
06.03.2017
Der Stil der Marquise Casati war auf der Galliano-Show omnipräsent, in jeder Silhouette eines Défilés, das gewagte, florale Jacquard-Kleider, beeindruckende Westen und und Hosenanzüge präsentierte.
„Casati! Das haben wir hier schon vor 20 Jahren gemacht. Zuerst haben wir wir alte Fotos angeschaut“, sagte Bill Gaytten, der Kreateur von Galliano, „vor allem ein bestimmtes Foto, auf dem sie außergewöhnlich gekleidet war."
Er zeigte gewagte Töne, mit Jacquard und Pelzen, die in der Instagram-Ära wohl die Blicke auf sich ziehen werden. Geboren 1881, hat Luisa Casati Europa zu ihrer Zeit geschockt. In den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts war sie Muse und Mäzenin der wichtigen Künstler dieser Zeit. Sie soll einmal ausgerufen haben: "Ich möchte ein lebendes Kunstwerk sein!“ Das könnten womöglich auch viele Modefans im Internet rufen.
Bill Gaytten ist ein Meister des Schnitts und der Konstruktion von Haute-Couture-Schöpfungen. Das half sicherlich beim Entwurf der weiten Mäntel, für die das Haus den Ausdruck "Bias blip" verwendet. Deren Dimensionen, um das so zu sagen, waren nicht den Körperformen angepasst. Der Modeschöpfer drappierte Jacken und Mäntel mit Schwung, mit gewagten Smocks, wobei das Savour-Faire des Hauses glänzen konnnte. Die Zuschauerinnen in der ersten Reihe waren ebenfalls wunderbar, vor allem Olga Kurylenko mit ihrem roséfarbenen, assymetrischen Cocktailkleid, das bereits bei der amerikanisch-deutschen Messe in der Pariser Avenue Franklin D. Roosevelt für Aufsehen gesorgt hatte.
Mit den Mannequins, deren Köpfe in Pagoden-Form gekleidet wurden von Hutmacher Stephen Jones, und den Kleiderkreationen kam alles zusammen für eine formidable Demonstration von Haute Couture. Dem Haus Galliano geht es gut. Luisa Casati wäre zufrieden damit.
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