Godfrey Deeny
07.03.2017
Pariser Schauen: Hermès und der Freigeist
Godfrey Deeny
07.03.2017
Die Modeschöpferin Nadège Vanhee-Cybulski scheut sich nicht, sich alle Freiheiten im Umgang mit den Codes von Hermès zu nehmen: So verwandelte sie etwa ein Seidenhemd mit klassischen Motiven von Schlüsseln und Waffen in ein anspruchsvolles Patchwork. Sie ist eine Kreateurin, die mit ihrer Zeit geht und alle Leder von Hermès neu interpretiert – indem sie angesagte Materalien benutzt, mehrfarbig und mit verschiedenen Techniken.
Man nehme nur einmal die verführerische Bomberjacke: Ein Ensemble aus Daim, und Kaschmir mit feinen Streifen und Hightech-Verschlüssen. Zu diesem „Smart Casual“ kamen die Mannequins mit Strickmützen Ali McGraw, ihre Hälse mit Gold-Colliers geschmückt. Kurioserweise widmete sich Designerin Nadège Vanhee-Cybulski bei der letzten Modeschau der Arbeitskleidung, während sie für den nächsten Winter die Freizeit wählte, so wie etwa bei ihren Blumenkleidern.
Das ganze war unerwarteterweise gespickt mit Stiefeln à la „Pinball Wizard“. Roger Daltrey wäre dankbar dafür gewesen für das Cover seines legendären Albums „Tommy“.
Auch zu sehen waren viele Silhouetten, die durch Gewichtheber-Bänder strukturiert wurden. Das bedeutet, dass Hermès noch immer ein Haus der ruhigen Eleganz ist, doch die Kreateurin hat verstanden, dass sich die Mädchen in einer Zeit des Maximalismus auch einmal amüsieren wollen.
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