Fabeau
18.05.2010
Preisschock für Denim – Jeans könnten bald teurer werden
Fabeau
18.05.2010
Die Preise für den Grundstoff einer jeden Jeans werden von den Denimwebern wöchentlich, teilweise sogar täglich erhöht. Die immer kürzeren Preisschwankungen treiben die Preise in die Höhe. Früher wurden die Preise für Denim immer nur zwischen den jährlichen Baumwollernten angepasst.
Die Schwankungen seien "so verrückt, etwas Ähnliches habe ich in meinem Berufsleben noch nicht erlebt", sagte Jack Mathews, Vorstandsmitglied bei PCCA, einer Kooperative texanischer Baumwollbauern. Der Grund für die starke Volatilität liegt nach Aussagen der PCCA darin, dass Webereine überall auf der Welt in der Hoffnung auf fallende Preise Aufträge angenommen haben, ohne über ausreichend Vorräte zu verfügen. In 2009 sind die Baumwollpreise maßgeblich dadurch an der amerikanischen Futures-Börse ICE um 37 Prozent in die Höhe geklettert. Die Preise liegen damit auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Und die Tendenz bleibt steigend – wegen der Konsumerholung in den USA und dem Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern. Das US-amerikanische Landwirtschaftsministerium geht davon aus, dass 2010 international 2,8% mehr Baumwolle verbraucht wird als 2009. Das wäre das fünfte Jahr in Folge, dass der Verbrauch die Produktion überwiegt. Betriebswirtschaftlich bedeutet dies: wenn die Nachfrage größer ist als das Angebot, dann steigen die Preise. Eine schöne Steilvorlage für Spekulanten – insbesondere wenn die noch auf einen schwachen Euro setzen.
Die VF Corporation, die unter ihrem Dach Jeansmarken wie Wrangler, Lee und 7 for All Mankind sammelt, geht davon aus, dass diese Preiskapriolen die Produktionskosten spätestens in 2011 belasten werden. Diese zusätzlichen Kosten an den Verbraucher weiterzureichen, dürfte speziell bei den US-Kunden auf Widerstand stoßen. Die würden auf andere Marken zurückgreifen: eine importierte Herrenjeans kosten bei der Einfuhr nämlich nur rund neun Dollar.
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