Primark: Preisführerschaft um jeden Preis

Die Modekette Primark hat in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres (Stichtag 5. März) zwar beim operativen Gewinn einen leichten Zuwachs von 5% auf 151 Mio. Pfund verzeichnen können, was jedoch weit unter dem Plus von 35% lag, das im Vorjahreszeitraum erzielt wurde. Die Umsätze kletterten um 11% (währungsbereinigt um 13%) auf 1,406 Mrd. Pfund. Das flächenbereinigte Wachstum lag bei 3% und wurde damit im Vergleich zur Vorjahresperiode halbiert. Auch die operative Marge lag unter dem Vorjahreswert, was zum einen auf die am 4. Januar 2011 eingetretene Mehrwertsteuererhöhung in Großbritannien (von 17,5% auf 20%) und zum anderen auf die gestiegenen Rohstoffkosten, insbesondere für Baumwolle, zurückgeführt wurde.

Auch im zweiten Jahr sinkende Margen erwartet

Trotz steigender Beschaffungskosten und höherer Steuern will Primark die Preise auch im zweiten Halbjahr nicht erhöhen. George Weston, CEO des Konzerns Associated British Foods plc (ABF), zu dem Primark gehört, machte klar, dass man die High-Street-Preisführerschaft unbedingt erhalten werde. Primark rechnet im laufenden Jahr mit einer Konsumflaute im Kernmarkt Großbritannien. „Das Geld sitzt nicht mehr so locker“. Daher nimmt die Gruppe im zweiten Halbjahr sinkenden Margen und stagnierende Gewinne in Kauf. „Die Entscheidung, in die Marge zu investieren, fällt vor dem Hintergrund der aktuellen und erwarteten Umsatzzuwächse“, heißt es von ABF. Während die Verkäufe im Januar und Februar eher ruhig waren, zog das Geschäft seit Anfang März aufgrund des warmen Wetters und den neuen Frühjahrkollektionen deutlich an, auch das Vor-Ostergeschäft war recht belebt, erklärte Weston.

Expansionspläne für das Festland

Primark setzt ansonsten auf die kontinentaleuropäische Expansion: in der zweiten Jahreshälfte sollen sechs neue Stores eröffnet werden: drei in Großbritannien, einer in Spanien und zwei in Portugal. Ende September würde Primark dann 220 Stores mit einer Fläche von über 660.000 Quadratmetern betreiben. In der ersten Hälfte des neuen Geschäftsjahres sind in Deutschland fünf neue Stores geplant, etwa in Essen, Hannover und Berlin.

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Foto: via flickr