17.12.2012
Puma: Das Ende einer Ära
17.12.2012
Lange hat es nicht gedauert. Seit Ex-Puma-Chef Jochen Zeitz am 30. November von seinem Posten als Verwaltungsratschefs der Marke ausgeschieden ist, hat an der Spitze des Unternehmens das große Stühlerücken eingesetzt.
Gegenwärtig werden die Organisation und das Organigramm überarbeitet, die der ehemalige Manager eingeführt hatte. Er war maßgeblich an der Sanierung des Unternehmens beteiligt.
Nun wurde der Rücktritt seines Schützlings Franz Koch angekündigt, als direkte Konsequenz der schwachen Ergebnisse in den vergangenen Saisons. Der dreißigjährige Manager war seit weniger als zwei Jahren CEO der Marke. Seine Ernennung auf diesen Posten wurde damals zweifellos durch den Konzern bestätigt, denn nach dem Rücktritt seines mächtigen Vorgängers war diese Entscheidung sehr wichtig. Ende März tritt Koch nun zurück und wird, wie man so schön sagt, mit Jean-François Palus „weiterhin eng zusammenarbeiten“. Dieser ist Managing Director bei PPR und neu auch Verwaltungsratschefs von Puma. Zurzeit wird ein Nachfolger für Koch gesucht. Auf Betriebsseite übernimmt Todd Hymel, COO der Sparte Sport & Lifestyle von PPR, das Ruder an der Seite von Jean-François Palus. Er kümmert sich auch um die Beziehung zwischen den Marken.
Nun wurde zudem der Rücktritt des Beschaffungschefs Reiner Seiz verkündet. Unerfahrenheit kann man ihm bestimmt nicht vorwerfen, denn im Alter von 49 Jahren hat er bereits 23 Jahre für Puma gearbeitet und war zuletzt für die Organisation des weltweiten Sourcings und die Verwaltung der Beschaffungskette in der ganzen Welt verantwortlich. Gemäß Pressemitteilung verlässt Reiner Seiz das Unternehmen Ende Januar 2013, um neue berufliche Herausforderungen wahrzunehmen. Auch sein Nachfolger ist bisher noch nicht bekannt.
Diese Änderungen bezeichnen für Puma eindeutig das Ende einer Ära. Das Stühlerücken ist für das Unternehmen aber offensichtlich noch nicht zu Ende. Und auch die laufenden Überlegungen zur Neuorganisation der Marke scheinen noch nicht abgeschlossen. Zudem muss sie sich der Herausforderung stellen, die ihr einer ihrer direkten Konkurrenten gestellt hat: Der Chairman von New Balance hat ausgerechnet in der deutschen Presse provokativ angekündigt, dass er bis 2015 an Puma vorbeiziehen wolle.
Olivier Guyot (mit Jean-Paul Leroy)
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