DPA
21.06.2016
Schweizer 'Trikot-Gate': Puma sieht Materialfehler als Ursache
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21.06.2016
Keine Tore, sieben zerrissene Trikots und ein kaputter Ball - das ist die skurrile Bilanz der EM-Partie Frankreich-Schweiz. Nach Angaben des Sportartikel-Herstellers Puma, der das Schweizer Nationalteam ausrüstet, kam es während der Produktion zu einem Materialschaden, "was zu einer Schwächung des fertigen Trikotstoffs geführt hat." Das defekte Material sei ausschließlich in einer kleinen Stückzahl der Schweizer Heimtrikots verwendet worden. "Puma hat den Bestand aller EM-Trikots seiner ausgerüsteten Teams geprüft und kann versichern, dass es nicht zu einer Wiederholung dieses Falls kommt", hieß es in einer am Montag verbreiteten Mitteilung.
Der Schweizer Fußball-Nationalspieler Xherdan Shaqiri (24) reagierte nach der Partie am Sonntagabend mit Humor: "Ich hoffe, dass Puma keine Pariser macht, sonst wäre das nicht gut", sagte der frühere Bayern-München-Spieler dem SRF. Im Gruppenspiel zwischen Frankreich und der Schweiz waren am Sonntagabend in Lille keine Tore gefallen, dafür gingen gleich sieben Trikots kaputt. Und auch der Ball vom offiziellen UEFA-Ausrüster Adidas hielt keine 90 Minuten durch: Bei einem Zweikampf ging dem Spielgerät die Luft aus.
Der Spott im Internet ließ nicht lange auf sich warten. Schnell verbreite sich der Hashtag #trikotgate und Englands Fußball-Ikone Gary Lineker twitterte: "Die Puma-Trikots des Schweizer Teams zerreißen wie Papier. Der Adidas-Ball platzt. Du kannst dich nie auf die deutsche Effizienz verlassen." In einem anderen Eintrag wurde mit einem passenden Foto empfohlen, dass die Schweizer "Nati" lieber gleich nackt zu ihren Spielen antreten sollte.
Der Schweizer Verbandspräsident Peter Gilliéron sorgt sich dagegen nicht um die Qualität der Jerseys. "Wir haben sehr großes Vertrauen in unseren Ausrüster Puma", sagte Gilliéron am Montag im Teamquartier in Montpellier. "Aber damit ein Trikot reißt, braucht es immer auch jemanden der daran zieht und das ist bekanntermaßen verboten."
Der Ausstatter Puma, der neben den Schweizern auch Österreich, Tschechien, Italien und die Slowakei zur EM ausstattet, erklärte im Detail: "Unsere Untersuchung der Trikots vom Spiel am Sonntag hat ergeben, dass es eine fehlerhafte Materialcharge gegeben hat, in der Garne während der Produktion beschädigt wurden, was zu einer Schwächung des fertigen Trikotstoffs geführt hat". Dies sei auf eine falsche Kontrolle der Hitze, des Drucks und der Produktionszeit bei der Herstellung in der Türkei zurückzuführen.
Selbst Puma-Konkurrent Adidas zeigte Sympathie. "So etwas kann immer passieren, das ist uns auch schon passiert", sagte Vorstandschef Herbert Hainer in Paris.
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