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08.09.2009
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US-Chemiekonzern Huntsman an BASF-Werke in China interessiert
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08.09.2009
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HAMBURG (dpa-AFX) - Der US-Chemiekonzern Huntsman erwägt Zukäufe in China. Dabei kommen auch Werke des deutschen Konkurrenten BASF und des Schweizer Spezialchemieunternehmens Clariant in Frage. "Wir sehen uns nach möglichen Zukäufen um, und der logische Ort dafür wäre China, sagte der Leiter der Huntsman-Textilsparte Paul Hulme der "Financial Times". Die Huntsman-Tochter stellt Farben und chemische Erzeugnisse für die Bekleidungsindustrie her.
www.huntsman.com |
Hulme zufolge hat das US-Unternehmen einige Spezialchemiefabriken in China ins Visier genommen. Einige gehörten chinesischen Firmen, andere BASF und Clariant. BASF hatte bereits in der Vergangenheit signalisiert, dass Werke zum Verkauf stehen. Allerdings schränkte Hulme ein, dass möglicherweise die Preisvorstellungen von Huntsman nicht mit denen von Clariant und BASF übereinstimmten.
"Huntsman ist sehr gut darin, durch Zukäufe zu wachsen, allerdings durch Zukäufe zum richtigen Zeitpunkt und zum rechten Preis", sagte der Huntsman-Manager der Zeitung. "Mit Blick auf Clariant und BASF wäre es falsch zu sagen, Zeit und Preis seien momentan richtig." BASF und Clariant wollten auf Anfrage die Aussagen des Managers nicht kommentieren.
GENÜGEND GELD FÜR ÜBERNAHMEN
Nach der gescheiterten Übernahme durch Hexion ist Huntsman laut Hulme "sehr flüssig". Das Geschäft platzte, weil sich Deutsche Bank und Credit Suisse weigerten, das 6,5 Milliarden US-Dollar schwere Geschäft zu finanzieren. Als Entschädigung wurden Huntsman 2,7 Milliarden Dollar zugesprochen. "Unsere Lage ist äußerst bequem", sagte er. "Wir werden keine Spitzenpreise bezahlen, aber es gibt eine Kriegskasse, und wir sollen nun vernünftige Vorschläge und Ideen vorlegen."
Huntsman ist weltweit führend im Geschäft mit Textilfarben und setzte dort 2008 rund eine Milliarden Dollar um. In Asien betreibt die Textilsparte vier Fabriken, zwei davon in China. Seit 2009 ist der Firmensitz des Textilgeschäfts nicht mehr in Basel, sondern in Singapur.
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