07.11.2016
Vaude startet Pilotprojekt zur Untersuchung der eigenen Lieferkette
07.11.2016
Wie können wir sichergehen, dass ein Produkt bis ins kleinste Detail umweltfreundlich und unter guten Arbeitsbedingungen produziert wird, fragt sich derzeit der Tettnanger Outdoor-Spezialist Vaude und will in einem Pilotprojekt künftig seine gesamte Lieferkette bis ins Detail durchleuchten. Darunter sollen Stoffen und Kleinteile ebenso fallen wie Fertigungsprozesse und Arbeitsbedingungen.
99 Prozent des Produktionsvolumens lässt Vaude eigenen Angaben zufolge bereits bei Produzenten herstellen, die von der Fair Wear Foundation auditiert sind. Rund 80 Prozent der Bekleidung werden außerdem nach den eigenen Green Shape Kriterien umweltfreundlich produziert, ein großer Teil der Materialien ist zudem nach dem strengen Umweltstandard Bluesign-System zertifiziert.
Jetzt will man in Tettnang noch tiefer gehen und nimmt die Materiallieferanten unter die Lupe. Experten von NGOs, Politik und Industrie, die sich im September zu einem Stakeholder-Workshop bei Vaude trafen, sehen in diesem Ansatz laut einer Pressemitteilung große Chancen für die gesamte Textilindustrie.
Das Projekt soll als „Best Practice“-Beispiel an das „Bündnis für nachhaltige Textilien“ zurück gespielt werden und Impulse für die ganze Textilbranche setzen. Vaude ist Gründungsmitglied dieses Bündnisses, das Industrieverbände, Zivilgesellschaft, Bundesregierung und zahlreiche Hersteller der Textilindustrie vereint. „Wir möchten anhand dieses Projektes konkret zeigen, wie sich die Vorstufen der Produktion sauber und verantwortungsvoll gestalten lassen. Wenn viele Hersteller mitziehen, können wir in der gesamten Textilindustrie deutlich höhere Umwelt- und Sozialstandards etablieren“, so Antje von Dewitz.
Das könnte gerade funktionieren, will das Segment, das der Outdoor-Spezialist bespielt, keineswegs unterkomplex ist: Eine Outdoor-Jacke besteht aus rund 50 Bestandteilen, vom Futterstoff, der Membrane, dem Laminat über Reißverschlüsse, Elastikkordeln, Knöpfen, bis hin zum Nähfaden und den Labels. In den Produktionsbetrieben, die diese Komponenten zum fertigen Produkt verarbeiten.
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