Fabeau
15.09.2010
Verbesserte wirtschaftliche Lage hält Mieten stabil
Fabeau
15.09.2010
Nach einer aktuellen Studie des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle sind die Mieten an 185 deutschen Einzelhandelsstandorten mit einem minimalen Plus von 0,3% stabil. Im ersten Halbjahr lagen die Mieten um 0,4% unter dem Vorjahreswert. Von den 185 untersuchten Städten weisen 14% leichte Mietzuwächse auf. 70% der Städte halten sich stabil und nur bei knapp 20% der Standorte werden auch in der zweiten Jahreshälfte Mietrückgänge erwartet.
Für Jones Lang LaSalle ist dies ein Indikator dafür, dass die seit 2008 zu beobachtende Negativentwicklung der Einzelhandelsmieten vorerst gestoppt schein. „Der Vermietungsmarkt ist im ersten Halbjahr trotz weiterhin schwieriger Rahmenbedingungen solide verlaufen. Die Nachfrage ist weiterhin sehr zielgerichtet und hängt stark an erfolgreichen Konzepten, die Sonderkonjunkturen verbuchen. Einige neue Markteintritte haben das Geschäft in den 1A-Lagen stabilisiert. Nach wie vor ist viel Fläche auf dem Markt und der Handel setzt seine verhaltene Expansionsneigung fort. Unsere Kunden suchen nach klaren Kriterien und mieten nur dann, wenn ihr Anforderungsprofil in allen Punkten erfüllt wird. Es sind keine Wunderdinge zu erwarten, aber der Vermietungsmarkt in 1a-Lagen wird im zweiten Halbjahr stabile Ladenmieten und einen soliden Verlauf zeigen“, konkretisiert Doris von Muschwitz, Leiterin Einzelhandelsvermietung Deutschland bei Jones Lang LaSalle, die Lage.
Die durchschnittliche Miete liegt in Deutschland bei 58,85 Euro/m². Im Vergleich zum Jahr 2000 ist dies ein Anstieg von 2,4%. Spitzenmieten werden vor allem in den Top 10 der deutschen Großstädte erzielt. München liegt mit bis zu 310 Euro/m² unangefochten auf Platz 1, gefolgt von Frankfurt/Main mit bis zu 270 Euro/m². Danach folgen Düsseldorf mit bis zu 240 Euro/m² sowie Hamburg und Stuttgart mit je bis zu 230 Euro/m². In Berlin, die sexy, arme Hauptstadt, zahlt man Topmieten von bis zu 220 Euro/m². Dahinter folgen westdeutsche Ballungszentren wie Köln, Dortmund und Hannover. Und auch die westfälische Provinzhauptstadt Münster, die eher klein und beschaulich ist, kann sich mit bis zu 155 Euro/m² unter den Top 10 behaupten.
Festgehalten werden kann, dass unter den Top 100 Einzelstandorten mit den höchsten Mieten nur neun Standorte Mietpreisrückgänge verzeichnen. Entscheidend ist nach Ansicht von Jones Lang LaSalle dafür weniger die Einwohnerzahl, sondern vielmehr die Positionierung und die Kaufkraft des Standortes. In der Kategorie der 13 größeren Städte (mit 250.000 bis 500.000 Einwohnern) liegt der Durchschnittsmietpreis bei 107 Euro/m². Die Mietpreise stiegen in dieser Größenordnung um rund 0,9%. Bei den 54 Städten mit 100.000 bis 250.000 Einwohnern werden durchschnittlich 63 Euro/m² erlöst – rund 0,1% weniger als im ersten Halbjahr. Bei den 100 kleineren Städten mit bis zu 100.000 Einwohnern lag der Mietpreis bei rund 35 Euro/m² und damit 0,8% höher als im ersten Halbjahr. Interessant ist, dass die ostdeutschen Metropolen wie Leipzig, Dresden, Rostock, Potsdam und Erfurt Mieterhöhungen von 0,5% verbuchten und damit die Trendumkehr im Osten bestätigen.
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