DPA
18.10.2016
Versandhändler Baur verfehlt Halbjahresziele
DPA
18.10.2016
Marktbeobachter sprechen davon, dass der Versandhändler Baur in den vergangenen Monaten deutlich hinter den Online-Handel zurückfiel. Man habe das hohe Wachstumstempo einfach nicht mitgehen können. Das sieht die Unternehmensleitung ähnlich. "Mit der Entwicklung unserer Kernmarke Baur sind wir in der ersten Jahreshälfte nicht zufrieden", sagte der Sprecher der Geschäftsführung, Albert Klein, in Weismain (Oberfranken). Der Online-Handel und die Dienstleistungen brachten von März bis August 323 Millionen Euro Umsatz und damit drei Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.
Seit August arbeitet baur.de nach eigenen Angaben auf einer deutlich leistungsfähigeren E-Commerce-Plattform. Der Online-Händler schaffe damit die technologischen Voraussetzungen für das künftige Wachstum und die Umsetzung der strategischen Ansätze. Die „Vision 2025“ beschreibe die Entwicklung von Baur zu einem Zielgruppen-Spezialisten für „Fashion“, „Home“ und „Lifestyle“. Angepeilt werden dabei Frauen von Anfang 40 bis Mitte 50.
Seit 1997 ist Baur ein Mitglied der Otto Group. Zum 29. Februar 2016 beschäftigte die Baur-Gruppe 3.802 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Außenumsatz wuchs im Geschäftsjahr 2015/2016 auf 683 Mio. Euro (IFRS-Standard).
Nach Angaben des Bundesverbands des deutschen Textilhandels (BTE) machte der Versand- und Internethandel in der Textilbranche im ersten Halbjahr 2016 ein Umsatzplus von 5,8 Prozent. Dabei seien die Voraussetzungen wegen des späten Frühlings nicht ideal gewesen, so ein BTE-Sprecher. Mittelständische Modebetriebe mussten im Schnitt ein Minus von einem bis zwei Prozent hinnehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Copyright © 2024 Dpa GmbH