DPA
30.10.2017
Wieder Warnstreik beim Online-Händler Zalando
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30.10.2017
Mit erneuten Warnstreiks haben Beschäftigte des Online-Händlers Zalando in Brieselang (Havelland) am Montag das Unternehmen aufgefordert, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Rund 200 Mitarbeiter trafen sich nach Angaben der Gewerkschaft Verdi in der Stadthalle von Falkensee zu einer Streikversammlung.
Seit 6. September seien die Tarifverhandlungen durch Zalando einseitig abgebrochen worden, kritisierte Verdi. Bis heute gebe es keinen neuen Termin, doch der Arbeitgeber halte an seiner Vorbedingung fest, dass die Gewerkschaft von ihrer Forderung nach tariflichen Regelungen wie im Handel abrücken müsse. Zalando-Sprecherin Nadine Przybilski erneuerte die Forderung an die Gewerkschaft, nicht die Klärung der Branchenfrage (ob Zalando Logistik Brieselang ein Logistik- oder ein Handelsunternehmen sei) in den Vordergrund zu stellen.
Zalando sei jedoch ein Handelsunternehmen, die Bedingungen des Handels seien somit maßgeblich, betonte Verdi-Verhandlungsführerin Erika Ritter. Die Gewerkschaft verlangt 11,99 Euro pro Stunde, gezahlt werden ihr zufolge 10,12 Euro. Das bislang verbleibende Nettoeinkommen von rund 1.250 Euro reiche gerade einmal zum Überleben, sagte Ritter. Es müsse endlich eine Lösung für die Mitarbeiter gefunden und in echte Verhandlungen eingetreten werden, sagte sie.
Zalando beschäftigt nach Gewerkschaftsangaben in Deutschland 11.000 Arbeitnehmer, davon 5.700 in der Region Berlin-Brandenburg und 1.250 im Lager in Brieselang.
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