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Veröffentlicht am
03.10.2012
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«Rather relaxed»: Backstage bei der Schau von Akris in Paris

Von
DPA
Veröffentlicht am
03.10.2012

Paris (dpa) - Fein säuberlich geordnet und durchnummeriert hängen sie auf Ständern und verbergen unter Plastiksäcken ihre berückende Schönheit. Die Kleider der Schweizer Modemarke Akris warten auf ihren Laufsteg-Auftritt während der Pariser Schauen der Damenmode für Frühjahr/Sommer 2013. Es ist Sonntag, 16.30 Uhr, eineinhalb Stunden vor dem offiziellen Starttermin in den Hallen des klassizistischen Pariser Palais de Chaillot am Trocadéro. Erwarten würde man hier im Backstage-Bereich nervöse Hochspannung. Stattdessen herrscht eher gelassene Betriebsamkeit. Oder vielleicht schlicht die Ruhe vor dem Sturm?

Akris. (Bild Pixel Formula)

Akris - immerhin seit acht Jahren beim Pariser Prêt-à-Porter präsent -zeigt diesmal keine gewöhnliche Schau. Sondern das Defilee zum 90. Jubiläum des Hauses, 1922 von Alice Schoch-Kriemler als Näh-Atelier für Schürzen mit bestickten Einsätzen gegründet und heute ein Luxushaus, das mit Hermès oder Armani in einem Atemzug genannt wird.

90 Outfits hat Akris-Designer und Mitinhaber Albert Kriemler, Enkel der Gründerin, für diesen Anlass entworfen. Üblich sind sonst eher 40 oder 50 Looks. «Es sollte auf keinen Fall eine Retrospektive werden», sagt er. Dafür ist der Sankt Galler mit dem Faible für Architektur und zeitgenössische Kunst auch gar nicht der Typ: Kriemler blickt in seinen Entwürfen stets nach vorne. Einzige Reminiszenz an früher: Eine Rockform, die mit ihren Kellerfalten die der Schürze aufnimmt, doch in Minilänge frisch und modern daherkommt.

Ist es diesmal vor dem Defilee anstrengender als sonst? Der Modemacher verneint. «Die eigentliche Anstrengung», sagt er, «liegt schon hinter mir.» Anders als man es aus Filmdokumentationen der Fashion-Szene kennt, stehen hier keine Näherinnen kurz vor dem Kollaps und werden Kleider nicht noch in letzter Minute aufgetrennt und neu zusammen geschustert. Vier Schneiderinnen mit Nähmaschinen sitzen für kleine Nachbesserungen bereit. Angepasst und zugeordnet worden sind den Models die Looks schon längst vorher beim Casting im Showroom.

Auch sonst funktioniert alles präzise wie ein Schweizer Uhrwerk. Es gibt einen abgetrennten Bereich für Ehrengäste wie Fürstin Charlène von Monaco oder die gutaussehende Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard. Während Charlène erst kurz vor der Schau durch einen Hintereingang hineinhuscht und penibel abgeschirmt wird, kommt Leuthold etwas früher und lässt sich alles zeigen. Später wird sie beim Festakt nach der Schau in ihrer Rede Handwerkskunst und Ästhetik loben, einen kleinen Exkurs zu Schweizer Strohhüten wagen und den lebenden Beweis dafür liefern, dass Politikerinnen Chic mit Professionalität verbinden können. «Es ist wohl eher Zeitmangel», sagt sie noch später am Abend auf die Frage, warum bei Politikern der Sinn für Mode eher selten ausgeprägt zu sein scheint.

Während die Deutsche Caroline Teller, rechte Hand von Albert Kriemler beim Handtaschendesign, ihren Rundgang macht und jedes Taschenmodell zu dem jeweiligen Look noch einmal genau prüft, heulen zwei Treppen weiter unten die Föhns. In zwei hohen, ineinander übergehenden Räumen sitzen die Models an kleinen Tischen mit Spiegeln, werden geschminkt und geföhnt. Große Klammern halten eine Stunde vor Showbeginn die nach hinten frisierten Haare. Der Look ist clean und natürlich mit Ausnahme eines kräftigen Korallentons für die Lippen.

Die Armada von Haarbürsten, Sprays, Gels, Schminkpinseln und Make-Up-Produkten auf den Tischen erschlägt einen förmlich - und das trotz des puren und wenig «angemalten» Looks. Im Hintergrund steht ein Buffet: Obst, Croissants, Kuchen, Wasser und Softdrinks. Champagner, um alle zur Schau «in Stimmung» zu bringen, gibt es nicht - auch das eine Fama, die man der Modeszene gerne anhängt.

«This here is rather relaxed», meint das Model Ruby - entspannt gehe es bei Akris zu im Gegensatz zu anderen Schauen. Noch steckt die Amerikanerin in Alltagsklamotten mit Jeans und Boots. Erst kurz vor Beginn zieht sie sich um. Beziehungsweise wird umgezogen. Dann stehen die Ankleidehilfen bereit - Profis, die für verschiedene Schauen arbeiten und die Kleiderwechsel vorbereiten. Sie breiten Tücher über die Modelköpfe und achten penibel darauf, dass alles makellos heil bleibt. Gerade bei den entscheidenden ersten Looks - hauchzarten schwarzen Kleidern in St. Galler-Stickerei - braucht es Fingerspitzengefühl.

Wegen der hohen Zahl der vorgeführten Entwürfe folgen die Auftritte ziemlich zackig aufeinander. An einigen Ständern ist zudem «Quick Change», ein besonders schnelles Umziehen, vermerkt, da die zwei oder drei Auftritte des jeweiligen Mädchens nahe beieinander liegen. Wie im Fall der Amerikanerin Samantha. Die 22-Jährige ist ein Schauenprofi und wirkt mit Reibeisenstimme und unbewegter Mine cool und distanziert. Kaum zu glauben, dass sie nachher im soften Lederanzug auf dem Laufsteg fast engelhaft erscheint.

Laufprobe: Die Models werden nach oben gerufen. Ein Durchgang mit Licht und Musik dient als Check, ob der Ablauf stimmt. Keine patzt - alles wirkt leicht und locker. Am Kopf des Runways wurde eine tropische Gartenkulisse errichtet als Verweis auf den brasilianischen Gartenarchitekten Roberto Burle Marx, von dessen organisch geschwungenen Formen die Kollektion inspiriert ist. Eigentlich könnte man ziemlich pünktlich anfangen. Wenn nicht zwei Models fehlten. Sie stecken noch in der Schau von Hermès fest, die eigentlich für vier Uhr angesetzt war, doch wie in Paris üblich, verspätet startet. Erst gegen 18.20 treffen sie ein. Da hat sich der Saal längst gefüllt.

Die Leute sitzen bereit, rascheln mit den Pressemappen und kauen die Schweizer Pralinen, die an jedem Platz liegen. Für die anderen Models heißt es warten. Zum Teil sind sie schon fertig angekleidet. Zwei Stunden am Tag etwa verbringe sie mit Warten, erzählt die Neapolitanerin Roberta. Das klingt eigentlich nach wenig, doch Roberta läuft auch nur etwa zwei Schauen pro Tag. Sie studiert Kunstgeschichte, muss sich auf Prüfungen vorbereiten. Doch in Paris sei Lernen nicht drin.

Es ist halb sieben. Plötzlich geht alles ganz schnell. In Windeseile sind die Zuspät-Kommerinnen hergerichtet worden. Die Models werden mit Namen aufgerufen, um sich aufzustellen. Wie eine schillernde Vogelschar wirken sie nun in ihren eleganten Kleidern. Erst jetzt wird die Fürstin von Monaco an ihren Platz geführt. Für jeden Designer schlägt an dieser Stelle gleichsam die Stunde der Wahrheit. Niemand kann sicher voraussehen, wie die Modeszene auf eine Kollektion reagiert. Noch ahnt Albert Kriemler nicht, dass es stehende Ovationen geben wird. Das Licht geht aus, die Spots gehen an. Der erste Look schwebt über den Laufsteg: ein schwarzes Kleid aus gesticktem Tüll. Makellos und einfach schön.

Von Stefanie Schütte, dpa

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