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Reuters API
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
07.12.2017
Lesedauer
4 Minuten
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"Swiss-made" ist zu schwammig für die Uhrenindustrie

Von
Reuters API
Übersetzt von
Aline Bonnefoy
Veröffentlicht am
07.12.2017

Wird eine Uhr, auf der "Made in Switzerland" steht, tatsächlich in der Schweiz hergestellt? Die Antwort auf diese Frage überrascht. Die Produktion von Bestandteilen wie Zifferblättern, Saphirglas und Gehäusen in China, Thailand und Mauritius boomt. Nicht wenige dieser im Ausland produzierten Elemente werden in "Swiss Made"-Uhren eingebaut.


2017 wurden die Regeln für die Verwendung der beliebten Herkunftsbezeichnung für Uhren verschärft, nicht zuletzt, da Kunden bereit sind, für dieses Gütesiegel mehr zu bezahlen.

Hauptkriterium der schärferen Regeln ist, dass mindestens 60 Prozent der Produktionskosten in der Schweiz anfallen. Zuvor lag dieser Mindestwert bei 50 Prozent und bezog sich lediglich auf das Uhrwerk. Ziel ist es, das Label in den Augen der Kunden aufzuwerten und die Schweizer Uhrenbranche vor der asiatischen Konkurrenz zu schützen.

Doch für Schweizer Uhrenhersteller, die nicht im Luxussegment angesiedelt sind, erschweren die Änderungen die Marktbedingungen. Sie können weniger Kosten einsparen und so weniger gut auf die deutliche Verschlechterung der Marktsituation reagieren. Zugleich erhalten Hersteller teurerer Marken mehr Spielraum, um einen Teil der Einzelteilproduktion nach Asien zu verlegen und ihre Gewinnmargen abzusichern.

"Seit der Verschärfung der Swiss-Made-Regeln sind bei uns weniger Bestellungen eingegangen, nicht mehr", so Alain Marietta vom Zifferblatthersteller Metalem. Dieser ist in der traditionellen Schweizer Uhrmacherhochburg Le Locle angesiedelt. "Einige Kunden baten uns darum, die Hälfte der Bestandteile in China zu produzieren, um wettbewerbsfähiger zu sein".

Marietta zeigt sich zwar besorgt über einen möglichen Kundenverlust, doch will das Unternehmen an seinen Grundsätzen festhalten. "Wir wollen richtige Swiss-Made-Uhren bieten, die auch in der Schweiz hergestellt werden. Sonst bedeutet das für die Menschen, die in der hiesigen Uhrenindustrie arbeiten, ein langsames Ende".

KOSTENDRUCK

Für kostengünstigere Marken scheint es angesichts der hohen Arbeitskosten und der geringen Margen schwierig, in der Schweiz Profit zu machen, da sie ihre Preise aufgrund der starken internationalen Konkurrenz nicht erhöhen können.
Das Rotary-Label von Citychamp beispielsweise stellte jahrzehntelang Produkte unter der Bezeichnung "Swiss Made" her. In der jüngsten Kollektion fehlt das Gütesiegel jedoch, da die neuen Regeln es laut Unternehmen erschweren, Wert und Qualität zu bieten.

Die Swatch Group, die Uhren in allen Preiskategorien herstellt und über die größten Produktionsstandorte in der ganzen Schweiz verfügt, erklärte, das Unternehmen profitiere von den neuen Regeln, für die es auch eingestanden sei. Swatch-Chef Nick Hayek sagte in einem Zeitungsinterview vor Kurzem, der Konzern könnte im Segment der erschwinglichen Swiss-Made-Uhren bald ohne Konkurrenz dastehen.

Ronnie Bernheim von der Mondaine Group erklärte, die Marken des Konzerns – darunter die beliebte Bahnhofsuhrenmarke Mondaine – habe ebenfalls einige Modelle aus dem Sortiment streichen müssen, da sie den neuen Kriterien nicht mehr entsprechen.

Aus den Statistiken des Schweizer Uhrenverbandes (FH) geht hervor, dass der Wert von Exportuhren mit einem Verkaufspreis von bis zu CHF 600 (EUR 513) von Januar bis Oktober 2017 um über 11 Prozent einbrach. Über alle Preisklassen hinweg ergab sich hingegen ein Anstieg um 2,4 Prozent.

Die Uhrenindustrie macht etwa 10 Prozent aller Schweizer Exporte aus und beschäftigt fast 57 000 Angestellte.
Um den Uhrenmarken die optimale Produktzusammenstellung zu erleichtern, und die Kriterien für das begehrte "Swiss-Made"-Label zu erfüllen, wurden bereits mehrere Beratungsunternehmen gegründet, die von der neuen Situation profitieren. So verspricht EOS Watch Development beispielsweise, "Swiss Made"-Produkte zu bieten, wobei Kunden durch die Kombination von Herstellern aus der Schweiz und dem Nahen Osten Kosten sparen können.

SCHWIERIGER LUXUSMARKT
 
Am oberen Ende der Preisskala, wo Uhren für mehrere Tausend Franken angeboten werden, führte ein starker Nachfrageeinbruch in den vergangenen Jahren zu deutlich schlechteren Gewinnmargen.
Obwohl sich die Rentabilität beim Luxuskonzern Richemont und der in verschiedenen Marktkategorien präsenten Swatch Group durch einen besseren Absatz langsam wieder erholt, bleibt eine strenge Kostenkontrolle unumgänglich.

"Einige Marken im höheren Preissegment hätten bis vor Kurzem nie in Erwägung gezogen, im Ausland einzukaufen. Dies aus ethischen Gründen, aber auch, da die hohen Preise und die entsprechenden Margen dies erübrigten", so ein Schweizer Uhrenhersteller, der nicht namentlich erwähnt werden will.

"Die tiefere Nachfrage hat fast alle Marken dazu gezwungen, ihre Produkte neu aufzustellen. Das neue Gesetz, das sehr explizit ist, kommt ihnen sehr zu Gute, denn zur Verbesserung der Margen können sie ihre Zulieferer nun teilweise im Ausland suchen".

Der anonyme Uhrenmacher erklärte weiter, sein eigenes Unternehmen produziere hauptsächlich in Mauritius, wo die Arbeitskosten viel tiefer seien. Doch da das Unternehmen auch über ein technisches Büro in der Schweiz verfüge, werden die Zifferblätter dennoch mit dem "Swiss Made"-Siegel versehen.

Verschiedene Quellen bestätigten, dass fast alle Gehäusehersteller ihr Saphirglas mittlerweile aus Asien importieren.

Obwohl die Luxushersteller meist Stillschweigen über ihre Zulieferer bewahren, wurden in jüngster Zeit Stimmen laut, die diese mangelnde Transparenz anprangern. Die Uhrenmarke François Aubry präsentierte vor Kurzem eine Uhr aus "99,99 Prozent Schweizer Produktion" und wies alle Zulieferer für das Produkt aus. Das Schweizer Uhrenprojekt CODE41 sammelte auf einer Crowdfunding-Plattform CHF 543 000 (EUR 464 244) mit seinem Konzept absoluter Transparenz zu seinen hauptsächlich aus China stammenden Produkten.

Der Branchenverein FH erklärte es zu seiner Aufgabe, bei Verstößen gegen die "Swiss Made"-Regeln einzugreifen. Der Verein setzte eine Task Force ein, um zu gewährleisten, dass alle Akteure die neuen Gegebenheiten respektieren, besonders nach dem Ablauf der Übergangsperiode Ende 2018.

Bei einigen Uhrenmarken ist im Umgang mit dem neuen System jedoch der Geduldsfaden gerissen. So wandte sich der Luxusuhrenhersteller H.Moser & Cie im vergangenen Jahr vom "Swiss Made"-Label ab, obwohl seine Produkte zu über 95 Prozent in der Schweiz hergestellt werden. Das Unternehmen prangerte unter anderem an, die offiziellen Regeln seien "zu weich, ohne Gewähr, stiften Verwirrung und fördern den Missbrauch".

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